Die DDR und Wolfgang Abendroth - Wolfgang Abendroth und die DDR Uli Schöler

Artikel-Nr.: 9783930345656
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Seit einigen Jahren gefällt sich die zeithistorische Publizistik, eine Kampagne wieder aufzunehmen, der Wolfgang Abendroth seit Ende der 40er Jahre bis zu seinem Tod 1985 permanent ausgesetzt war: der politischen Verleumdung, Ehrverletzung und des Verrufs. Konnte z.B. der FDP-MdB Preiss ihn 1956 als »Mitbegründer der Lynchjustiz« der DDR ,bezeichnen, so nannte ihn sein Marburger Kollege Prof. Dr. Heuß gar einen 'Schreibtischmörder'. Beide Delikte blieben straflos. Seit 1998 wird durch W. Kraushaar ausgelöst in unterschiedlichen Variationen ohne quellenkritische Bewertung die Behauptung kolportiert, Abendroth sei im Dienst der SED und der Stasi gestanden und habe seit Ende der 60er Jahre in ihrem Sinne die linke Politik im Westen beeinflußt. Uli Schöler, einer der besten Kenner der Schriften und Biographie Abendroths, setzt sich minutiös mit den 'Vorwürfen' auseinander und kommt an Hand der Auswertung bislang unbekannter Dokumente zu einem eindeutigen kritischen Urteil. Abendroth gehörte dann zu den Gründern des Sozialistischen Bundes. Er fungierte als erster Vorsitzender des geschäftsführenden Vorstands dieser Organisation. Zusammen mit Ernst Bloch, Ossip K. Flechtheim und Erich Kästner war er Ende der sechziger Jahre Mitglied des Kuratoriums der Kampagne für Demokratie und Abrüstung – Ostermarsch. Ferner setzte er sich für die Aufhebung des KPD-Verbots bzw. für die Wiederzulassung einer kommunistischen Partei in der Bundesrepublik ein. Nach der Konstituierung der DKP gehörte er zusammen mit anderen Vertretern der sogenannten Marburger Schule und DKP-nahen Wissenschaftlern aus anderen Städten der Bundesrepublik dem Wissenschaftlichen Beirat des in Frankfurt am Main ansässigen DKP-eigenen Instituts für Marxistische Studien und Forschungen (IMSF) an. Abendroths Grab auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt Abendroth gilt als einer der wichtigsten Befürworter der studentischen Rebellion der 1960er Jahre, obwohl er nie mit revolutionären Bestrebungen einer (intellektuellen) Minderheit einverstanden war. Seine Hoffnungen galten stets einer Revolutionierung der Arbeiterbewegung. Nach seiner Emeritierung lehrte er an der Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main. Zeitweise war er auch im Vorstand der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer. Abendroth gehörte zu den Gründungsmitgliedern der 1974 entstandenen Martin-Niemöller-Stiftung.[
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