Zeichentrickspass hoch 4: Alarm im Kasperletheater / Der Fliegende Großvater / Das gestohlene Gesicht / Der arme Müllerbursch und das Kätzchen Lothar Barke
Auf dieser DVD sind vier nach Länge und Inhalt sehr unterschiedliche Defa-Zeichentrickfilme versammelt, die Regisseur und Autor Lothar Barke zwischen 1960 und 1985 inszenierte.
In "Alarm im Kasperletheater" (15 Minuten) erwachen in einem dunklen Zimmer mehrere Kasperlefiguren zum Leben. Das Teufelchen stiehlt eine ganze Schüssel voller Pfannkuchen, die ihm der Kasperl und seine Freunde in einer turbulenten Verfolgungsjagd wieder abzunehmen versuchen. In "Der fliegende Großvater" (10 Minuten) schweben ein drachenbegeisterter Großvater und sein Enkel an einem selbst gebastelten Drachen fröhlich durch die Lüfte, während ihnen die Großmutter und die Nachbarn besorgt hinterherlaufen. Diese beiden kurzen Zeichentrickfilme erzählen ohne Worte, nur von hübscher Musik begleitet, jeweils eine nette Geschichte für die ganz Kleinen. Für etwas ältere Kinder sind hingegen die beiden folgenden Filme geeignet.
In "Das gestohlene Gesicht" (33 Minuten) begegnet eine hübsche Prinzessin einer bösen Hexe, die mittels eines Zaubersteins das schöne Antlitz des Mädchens annimmt, während diese nun das hässliche Gesicht der Hexe trägt. Glücklicherweise helfen der Prinzessin drei schlaue Hasen. Das Besondere an diesem Film sind die in Reimen gesprochenen Dialoge.
"Der arme Müllerbursch und das Kätzchen" (51 Minuten), ein Märchen nach den Gebrüdern Grimm, handelt von einem Jungen, der als einer von drei Gesellen bei einem Müller arbeitet. Während die beiden älteren faul und streitsüchtig sind, ist der junge Bursche fleißig und fröhlich. Eines Tages kündigt der alte Müller an, er werde dem die Mühle vermachen, der ihm das schönste Pferd mitbringen würde. Der Junge trifft auf seiner Wanderschaft schon bald auf ein seltsames Kätzchen, das ihn bittet, drei Aufträge für es zu erfüllen. Als Dank solle er ein wunderschönes Pferd erhalten.
Alle vier Filme sind in klassisch-schlichtem Zeichentrickstil gestaltetet. Das Bonusmaterial verspricht mit Überschriften wie "Besuch im Trickfilmstudio Dresden" Einblicke in die Arbeit der Filmleute. In enttäuschenden, knappen sechs Minuten (alle drei Kapitel zusammen) wirft man jedoch kaum mal einen Blick über die Schulter eines Zeichners, sondern bekommt vor allem Ausschnitte aus uralten Schwarz-Weiß-Trickfilmen zu sehen. Die DVD kann Kindern von zwei bis sieben Jahren empfohlen werden sowie Liebhabern alter DDR-Kinderfilme. --Elke Wolter