Jens Gieseke
Die Stasi 1945-1990
Überwachung und Unterdrückung – die Geschichte der DDR-Staatssicherheit
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR war nicht nur eine gefürchtete Geheimpolizei und ein effektiver Spionagedienst, sondern entwickelte sich in fünfundvierzig Jahren zu einem weitläufigen »Gemischtwarenkonzern« in Sachen Sicherheit, Überwachung und Unterdrückung. Als „Schild und Schwert der Partei!“ sicherte es fast vierzig Jahre lang die Herrschaft der kommunistischen SED. Am Ende war die Stasi unter der Führung der gefürchteten Erich Mielke zum – gemessen an der Bevölkerungszahl – größten geheimen Sicherheitsapparat der Welt angewachsen.
Jens Gieseke schildert die Geschichte dieses Apparates, der Geheimpolizei und Spionagedienst zugleich war, von den Anfängen der Nachkriegsjahre bis zur Auflösung 1989/90. Er fragt nach der Funktionsweise der Diktatur und nach den Wirkungen von Bespitzelung und Mißtrauen im Alltagsleben. Souverän und präzise führt der Band durch dieses heiß umkämpfte Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte und liefert alle wichtigen Informationen zu Tätern, Informanten und Opfern.
In der erweiterten Neuauflage unternimmt Gieseke – zwanzig Jahre nach der Aktenöffnung - einen kritischen Ausblick auf das „zweite Leben“ der Staatssicherheit in Aufarbeitung und Erinnerungskultur des vereinigten Deutschland.