Wolfgang Maderthaner / Michael Hochedlinger
Untergang einer Welt
Der Große Krieg 1914–1918 in Photografien und Texten
250 erstmals veröffentlichte Fotografien aus dem Kriegsarchiv des Österreichischen Staatsarchivs / Silbermedaille Deutscher Fotobuchpreis 2015
Im Hochsommer 1914 erweiterte sich die Konfrontation der Habsburgermonarchie mit dem südslawischen Nationalismus zu einer globalen Auseinandersetzung von beispielloser Vernichtungskraft. Der erste tatsächlich moderne Massen-und Maschinenkrieg brach aus. Eine industrialisierte, anonyme Kriegsmaschinerie verwandelte ganze Landstriche und Regionen in gespenstisch-groteske killing fields und führte ein Millionen zählendes „Menschenmaterial“ in den Tod.
Die habsburgischen Autoritäten haben das Geschehen von Anbeginn an penibel dokumentiert und bedeutende Intellektuelle und Kulturschaffende in den Dienst der Kriegspropaganda gestellt. Das eigens eingerichtete „Kriegspressequartier“ legte besonderes Augenmerk auf jene Medien, die für die Zwecke der Massenpropaganda am geeignetsten erschienen: Film und Fotografie.
Der vorliegende Band präsentiert herausragende Beispiele aus der mehrere hunderttausend Bilder umfassenden Fotosammlung dieses einzigartigen Kriegsarchivs. Die Abbildungen treten in einen spannenden Dialog mit Texten der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts.
„Ein ‚historisches Fundwerk von unüberbietbarem Quellenwert‘ könnten die Fotos von der Front des Ersten Weltkrieges später einmal werden, schrieb Hans Müller schon 1915 in seinem Werk ‚Kunst im Felde‘. Der Historiker Wolfgang Maderthaner hat aus den Fotoarchiven des Österreichischen Staatsarchivs ein genau solches zusammengestellt. Die ‚nackte Wahrheit der Landschaft und der Menschen‘, wie Müller es nannte, ist oftmals eine zerstörte und verwundete, abschreckend und berührend zugleich.“ (Barbara Tóth, Falter)
„Aus dem Kriegsarchiv. 250 erstmals veröffentlichte Abbildungen aus dem Österreichischen Kriegsarchiv bietet der Band, den der neue Direktor des Staatsarchivs, Wolfgang Maderthaner am 9. Jänner der Öffentlichkeit präsentieren wird […]. Textzitate von Stefan Zweig, Franz Kafka, Robert Musil und vielen anderen machen die beispiellose Vernichtungskraft dieser globalen Auseinandersetzung deutlich.“ (Hans Werner Scheidl, Die Presse am Sonntag)
„Ohne viel Text, nur mit literarischen Zitaten (etwa von Karl Kraus) kommt der Tief ins Mark treffende Bildband "Untergang einer Welt" aus, der Fotos aus dem Österreichischen Kriegsarchiv erstmals ans Licht holt und in gebührender Größe darbietet. Ein einziges, erschütterndes Panoraman der Zerstörung, des Leids und des massenweise vernichteten Lebens.“ (Nürnberger Zeitung)