Gisela Schröder, 1933 in der ersten Klasse in Thüringen, kann gar nicht verstehen, warum der Lehrer ihre "Negerpuppe" abscheulich findet.Ursula Sonnemann schildert, wie einige ihrer Mitschüler auf einmal dem Unterricht für immer fernbleiben. Zu Hause fragt sie ihre Eltern ängstlich, ob auch sie Juden seien und bald fort müßten.Mit Kriegsbeginn werden viele Lehrer eingezogen, und als die Bomben fallen, ganze Schulen aufs Land verlegt. Die Jungen der höheren Klassen werden als Luftwaffenhelfer eingesetzt. Sie erhalten das Notabitur. Zuletzt werden sogar die 15- bis 16jährigen gemustert.Beim Neubeginn 1945 liegen viele Schulen in Schutt und Asche, die Klassen sind überfüllt, unter ihnen viele Flüchtlingskinder. Die Lehrerin Ingeborg Blank erzählt: "Vor mir saßen 34 Jungen einer 5. Klasse. Die meist unterernährten Körperchen steckten in ärmlicher, notdürftiger Kleidung. Es fehlte am Notwendigsten: Hefte, Schreibgeräte, Lehrbücher, es gab weder Anschauungsmaterial noch Lehrpläne." In den Großstädten sorgen die Allierten für die Schulspeisung - oft die erste Mahlzeit am Tag. Lebertran und Entlausungsaktionen gehören zum Schulalltag. Und im Winter müssen die Kinder etwas Brennbares zur Schule mitbringen."Ordnung muss sein", heißt es in den 50er und 60er Jahren in Ost und West. In den Schulen der DDR nimmt der Druck zu, in die Pionierorganisation oder die FDJ einzutreten. Wer opponiert, muss mit Rauswurf aus der Schule rechnen."Lehrer sind anders, Schüler auch" - in diesem Beitrag geht es nicht nur um Marotten und Vorlieben von Lehrern mit so treffenden Namen wie Fräulein Sanftenschneider oder Mathelehrer Ungnade, sondern auch um freche und einfallsreiche Schüler.Fotos und Dokumente der Zeitzeugen machen die Erinnerungen authentisch und lebendig. Mit dem Doppelband werden Schul-Erinnerungen zum unterhaltsamen Spiegel der Zeitgeschichte.