Der eingeschlossenen sowj. 24. Brigade gelang es, auf das Westufer der Spree auszubrechen. Sie wurde in Burk konzentriert und sofort in den Gegenangriff geschickt. Im Verlaufe des 25.4. wurde erneut das Gefängnis eingenommen und der Angriff Richtung Wallstraße entwickelt. Als in den frühen Abendstunden dieses Tages der Befehl zum Rückzug eintraf, erreichte er wohl das 929. Schützenregiment nicht mehr. In der Stadt wurde noch bis zum 27.4. erbittert um Widerstandsknoten gekämpft. Die aus dem Raum Bautzen zurückgehenden sowjetischen und polnischen Truppen zogen sich auf einen Abschnitt 10 km nördlich von Bautzen zurück und standen kurz vor ihrer Vernichtung. Am Morgen des 8.5.45 besetzte die 8. polnische Infanteriedivision kampflos Bautzen, und die Stadt wurde endgültig befreit.Im Mittelpunkt dieser Veröffentlichung stehen die Einzelschicksale von Zivilisten und Soldaten. Ihre Erlebnisse widerspiegeln den Krieg mit all seinem Grauen, der Brutalität und dem Widersinn. Diese wurden in Erlebnisberichten, Briefen und Tonbandprotokollen aufgezeichnet. Gefechtsskizzen, Fotos, Verlustlisten und ein Stadtplan vom Frühjahr 1945 helfen bei der Veranschaulichung.
Die Vielzahl von Informationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln geben einen guten Überblick über das Leben in den drei letzten Kriegswochen. Ob Sieger oder Besiegte – sie alle waren Opfer. Die hohe Bereitschaft der Menschen, über diese grausame Zeit zu sprechen, war stets gepaart mit einer tiefen Friedenssehnsucht. Ihre letzten Worte sollten uns mahnen.