Die von der SED und der Politführung der NVA angeleitete AeO wandte sich mit nationalen Parolen, die die verbale Forderung nach der Wiedervereinigung des Vaterlandes einschlossen, gegen die Wiederbewaffnung, Westintegration und NATO-Mitgliedschaft der Bundesrepublik. Die Organisation, der mehrheitlich frühere Mitglieder des Nationalkomitees „Freies Deutschland“ und des „Bundes Deutscher Offiziere“ in der UdSSR angehörten, versuchte auf „Ehemalige“ und aktive Offiziere der Bundeswehr einzuwirken und sie zum Widerstand gegen eine Bonner Politik aufzurufen, die angeblich den deutschen Interessen zuwiderlaufe und auf einen bewaffneten Konflikt zusteuere. Mit einer Bundeswehr, die von „Hitler-Generalen“ geführt werde und die nun versuchen wolle, die Ergebnisse des 2.Weltkrieges rückgängig zu machen. In den 1960er Jahren bemühte sich die Zeitschrift der AeO in erster Linie darum, die militärische Führung der Bundeswehr politisch-moralisch zu diskreditieren und ihren ersten Befehlshabern eine enge frühere NS-Verbundenheit zu unterstellen.
Aus Sicht der SED-Führung machte die AeO in der besonders heißen Phase des Kalten Krieges Sinn, 1972 wurde der Verein nach 14 Jahren sang- und klanglos zu Beginn der sich anbahnenden deutsch-deutschen Entspannung abgewickelt. Die amtliche DDR-Militärgeschichtsschreibung vermied danach bis 1989 jede Erwähnung der Organisation.
Die Arbeit beruht auf der Auswertung der AeO-Tätigkeitsberichte (Militärarchiv Freiburg), der MfS-Materialien (BStU-Berlin) und der 162 Ausgaben des Mitteilungsblattes.