Dörte Grimm / Sabine Michel
Die anderen Leben
Generationengespräche Ost
Wenn der Staat DDR kritisiert wird, fühlen sich oft auch die Menschen kritisiert, die in ihm gelebt haben. Das macht Gespräche innerhalb von Familien über ihr Leben in der DDR so schwierig. Viele schweigen bis heute, doch in ihrem Schweigen wächst die Wut.
Auf Initiative der Filmemacherinnen Sabine Michel und Dörte Grimm wagen Kinder und Eltern aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen erstmals eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Diese Gespräche ermutigen, neu und ohne Vorwürfe miteinander ins Gespräch zu kommen. Zugleich helfen sie, aktuelle politische Entwicklungen in Ostdeutschland anders und besser zu verstehen, in dem sie den Blick öffnen für die Spätfolgen des Lebens in insgesamt drei politischen Systemen.
„Die DDR ist schon ziemlich lange tot, aber in den Familien ist sie lebendig – und das tritt in diesem Buch in aller Offenheit, aller dokumentarischen Genauigkeit, aller Zartheit zu tage. (…) Hier werden keine Urteile gefällt, Unfertiges wird stehen gelassen. Genau diese Komplexität brauchen wir im Nachdenken über Gestern, Heute, Morgen in Deutschland.“ Corinna Harfouch
„Mit bewundernswertem Geschick gelingt es den Autorinnen, verdrängte Konflikte freizulegen.“ Knut Elstermann
„Spätestens nach der Lektüre dieses Buchs ist klar, die Ostdeutschen sind keine homogene Masse. Im Gegenteil – ihre Lebenswege sind vielschichtig und niemals langweilig.“ Jana Simon
„In zehn Jahren wird die DDR so lange verschwunden sein, wie sie existierte. Und immer noch scheint es, als habe das Gespräch zwischen den Generationen gerade erst angefangen.“ Annett Gröschner