Die Juristen warnten: Was ihr da in der Hand habt, reicht dafür nicht aus. Das MfS blieb aber stur. Den Vorschlag, ihn zu töten, unterschrieb Mielke nicht. Der Bau der Berliner Mauer kündigte sich schon an und da brauchte die DDR keine zusätzlichen Toten. Es würden ohnehin zu viele sterben. Ungewollt rettete Mielke Peter Rüegg das Leben. Als "Schädling" wurde er jedoch zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Heute lebt er als Rentner in Berlin und kann über die Ereignisse von damals ohne Verbitterung, nie aber ohne innere Bewegung schreiben. Eine Erfahrung bleibt aber: Im Namen des Sozialismus sahen Parteifunktionäre und ihre Sicherheitsdienste in der Tötung von Menschen ein legitimes Mittel zur Durchsetzung ihrer Ansichten und ihrer Machtansprüche. Genau das ist aber keine Ideologie der Welt wert.