Um Deutschlands Einheit
Ferdinand Friedensburg und der Kalte Krieg in Berlin 1945-1952
Ferdinand Friedensburg (1886-1972) zählte zu den markanten Gestalten
der Berliner Nachkriegszeit. Als der Kalte Krieg die Viersektorenstadt
erfasste, geriet er als Mitgründer der CDU und als Bürgermeister ins
Zentrum eines erbitterten Ringens um Demokratie oder Diktatur. Mit
seinen Bemühungen um einen Brückenschlag zwischen den verfeindeten
Großmächten stand er allerdings auf verlorenem Posten. Erstmals werden
in diesem Band seine berlin- und deutschlandpolitischen Vorstellungen
und Handlungen umfassend dargestellt. Dabei kommt ein engagierter,
eigenwilliger Mann zum Vorschein, der aus der Berliner Perspektive und
in Sorge um die nationale Einheit für eine »deutsche Option« im
weltpolitischen Dualismus stritt. Dem Leser bietet sich so eine neue
Sichtweise der dramatischen Vorgänge im krisengeschüttelten
Nachkriegsberlin.
Gerhard Keiderling war Professor am Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin.