Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze. Analysen und Dokumente von Inge Bennewitz, Rainer Potratz
4. aktualisierte Auflage
Am 26. Mai 1952 beschloß der Ministerrat der DDR die 'Errichtung eines besonderen Regimes an der Demarkationslinie'. Die Grenze zu Westdeutschland sollte zu einer Sicherheiteszone und zu einer unüberwindbaren Barriere ausgebaut werden. Hierzu wurden binnen weniger Tagen alle Bewohner innerhalb eines neu geschaffenen fünf Kilometer tiefen Sperrgebietes überprüft. Die als politisch unzuverlässig Eingestuften wurden über Nacht in das Innere des Landes zwangsumgesiedelt.
Den Autoren ist es gelungen, anhand umfangreicher Archivstudien und Zeitzeugenbefragungen das gesamte Ausmaß der Aktionen anschaulich zu rekonstruieren und durch zahlreiche Materialien zu dokumentieren. In einem aktualisierten Schlußkapitel wird auf die Entwicklung seit 1989 eingegangen und über die unterschiedlichen Formen der Rehabilitierung und Entschädigung für das begangene Unrecht informiert.
Inge Bennewitz: Jahrgang 1941, 1960-64 Studium der Chemie und Mathematik in Potsdam, während des Studiums am 3. Oktober 1961 aus Dömitz/Elbe ausgesiedelt, danach zwei Jahre Lehrerin bei Rostock, später Studium der Chemie in Dresden und Berlin, bis 1984 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Akademie der Wissenschaften der DDR, seit 1991 publizistisch tätig, vorrangig zum Thema Zwangsaussiedlungen und MfS.
Rainer Potratz: Jahrgang 1953, Studium der Geographie und Sozialwissenschaften in Berlin und Köln, anschließend Studium der Geschichtswissenschaften in Bochum, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Gedenkstätte/Museum Sachsenhausen, zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze und Ausstellungen zur jüngsten deutschen Geschichte.