Meinhard Stark
"Ich muß sagen, wie es war"
Deutsche Frauen des GULag
Obwohl ihr Leben außergewöhnlich war, scheinen die Frauen vergessen.
Beinahe 20 Jahre verbrachten sie im GULag und in der Verbannung.
Ihre Lebensgefährten wurden erschossen oder starben im Lager, ihre Kinder wuchsen in Kinderheimen oder bei Adoptiveltern auf. Vor fast siebzig Jahren hatten sie Deutschland verlassen. In der Sowjetunion glaubten sie sich in Sicherheit und wollten am Aufbau einer neuen Zukunft mitwirken. Zwischen 1937 und 1944 wurden sie aufgrund konstruierter Anschuldigungen verhaftet. Die Frauen aus Deutschland gehörten zu den Millionen Opfern des stalinistischen Terrors in der UdSSR. Sie überlebten die Qualen jahrelanger Lagerhaft.
Erst Jahrzehnte später begannen siebzehn Frauen darüber zu sprechen. Sie erzählen über Kindheit und Jugend, über Enttäuschungen und Hoffnungen, über Haft und Verbannung.
Auf der Grundlage dieser Gespräche sowie Verfolgungsdossiers der sowjetischen Geheimpolizei, Moskauer Komintern- und SED-Akten beschreibt Meinhard Stark kollektivbiographische Erfahrungen der GULag-Frauen.