Gegenwartsbezogenheit und Parteinahme für den Sozialismus: Geschichtspolitik und regionale Museumsarbeit in der SBZ / DDR 1945 - 1971
von Jan Scheunemann, Irith Dublon-Knebel
Geschichtspolitik und regionale Museumsarbeit in der SBZ/DDR
1945–1971
Die Partei- und Staatsführung der DDR war bestrebt, aus der Geschichte
eine Legitimation des eigenen Herrschaftsanspruches abzuleiten.
Auf welche Weise dies die regionale und lokale Museumsarbeit in der
Ära Ulbricht beeinflusste und warum die angestrebte „sozialistische
Umgestaltung“ nicht vollständig realisiert werden konnte, analysiert die
vorliegende Studie.
Ausgehend von der zentralen politischen und administrativen Ebene werden
die organisatorischen und konzeptionellen Anstrengungen verfolgt, ein
flächendeckendes Netz von historischen Museen zu installieren,
Ausstellungsthemen vorzugeben und somit das gesamte Museumswesen zu
instrumentalisieren.
Auf breiter Quellenbasis arbeitet Jan Scheunemann
Spannungsverhältnisse im Zusammenwirken von Parteigliederungen,
kommunalen Trägern und tradierter Fachkompetenz heraus und gibt Einblick
in die geschichtspolitische Praxis der Jahre 1945 bis 1971.