Die Gründungsgeschichte der Jahre 1945-1949 ist von Mythen überwuchert, über Schuldzuweisungen wurde vieles verdrängt und vergessen, die Erinnerung an den Untergang der DDR verdeckt zunehmend die dramatische Entwicklung, aus der Bundesrepublik und DDR hervorgingen.
Dieses Buch leistet einen Beitrag zum Verständnis der Zeit, in der im alliierten Auftrag zum zweiten Mal in Deutschland Demokratie gegründet wurde, als durch Wahlen immerwieder neu legitimierte parlamentarische Repräsentation im Westen, als »demokratisch-antifaschistisches« Ordnungsmodell auf Weisung Moskaus im Osten. Behandelt werden die Entstehungsbedingungen, die politischen und ökonomischen Strukturen der beiden Staatsgründungen. Die Darstellung, wie sich auf vielen Handlungsebenen Wiederaufbau und Neubau im Rahmen alliierter und deutscher Politik vollzogen, steht im Vordergrund. Ziel und Absicht des Bandes ist es, durch Bericht und Beschreibung historischer Tatsachen und Entwicklungen Mythen zu zerstören.
Ein Standardwerk zur Vorgeschichte der beiden deutschen Staaten.
Über den Autor
Wolfgang Benz, Jahrgang 1941, ist Mitgründer und Mitherausgeber der Dachauer Hefte und war von 1969 bis 1990 Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte in München. Seit 1990 arbeitet er als Professor an der Technischen Universität Berlin und ist Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung. Wolfgang Benz erhielt 1992 den Geschwister-Scholl-Preis.