"Sozialistisch lernen" Erziehungs- und Fürsorgediktatur?

Artikel-Nr.: Heft 72 Juni 2011: "Sozialistisch lernen" Erziehungs- und Fürsorgediktatur?
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Kaum ein Thema emotionalisiert die politischen Debatten so sehr wie die Auseinandersetzungen um das Bildungssystem. Die Liste der kritisierten Zustände ist so groß wie die Zahl der Kritiker. Und auf der Suche nach Auswegen aus der Bildungsmisere schielen nicht wenige auf das DDR-Bildungssystem, von dem man seinerzeit im Westen zwar wenig wusste, das aber trotzdem in vielen gesellschaftlichen Gruppen einen bis heute nahezu ungebrochen guten Ruf genießt. Dass die Einheitsschule, die uns Erziehungswissenschaftler heute aufgrund von Forschungsergebnissen zusammen mit modernen Unterrichtskonzepten empfehlen, nichts mit der autoritär-hierarchisch organisierten DDR-Einheitsschule sowjetpädagogischer Prägung zu tun hat, gerät viel zu oft aus dem Blickwinkel.

In unserem Schwerpunktthema „Sozialistisch lernen“ laden wir Sie ein, einen Blick auf die gelebte Wirklichkeit des DDR-Bildungssystems zu werfen. Dabei geht es keineswegs nur um die gewalttätigen Erziehungsmethoden in Arbeitserziehungslagern und Jugendwerkhöfen. Die Zerstörung des Individuellen und die Unterordnung des Einzelnen unter das Kollektiv, selbstverständlich geführt von der SED, war Alltagsprogramm an den Bildungseinrichtungen der DDR. Persönliche Ausbildungs- und Karrierewünsche hatten sich dem in planwirtschaftlichen Entwürfen festgelegten Arbeitskräftebedarf in den jeweiligen Berufen zu unterwerfen. Zur Umsetzung entstand ein kompliziertes System der staatlichen Lenkung von Berufsausbildungen und Studienplätzen.

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