Horch & Guck HEFT 56, 04/2006 Rituale in der Diktatur

Artikel-Nr.: Horch & Guck HEFT 56, 04/2006 Rituale in der Diktatur
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HEFT 56, 04/2006

Rituale in der Diktatur

Ansichten Fackeln tragender FDJler oder Fähnchen schwenkender Pioniere auf Massenaufmärschen haben einen festen Platz in der Galerie der kollektiven Erinnerungsbilder an die zweite deutsche Diktatur.

Wer in der DDR aufwuchs, kam zumeist täglich mit staatlich gelenkten Ritualen in Berührung. Durch enthusiastische bis widerwillige Teilnahme oder bewusste Verweigerung positionierte sich der Einzelne zur inszenierten sozialistischen Gemeinschaft. Die nähere Betrachtung von Ritualen erlaubt deshalb grundlegende Einblicke in die Mechanismen der Diktatur.

Die Autorinnen und Autoren des Hauptthemas spüren Ritualität in den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft auf: Von den DDR-spezifischen, ideologiegeladenen Ausfor­mun­gen des für jede Kultur zentralen Totengedenkens über die Betriebswelt und die besondere Ritualität der Sprache in der DDR bis hin zu Riten alternativer Lebensform und Opposition. Die Rubrik "Themen" ist den Zielen, Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Aufarbeitung von DDR-Geschichte gewidmet. Christian Booß fragt in seinem einleitenden Text, welche Absichten und Hoffnung sich in den frühen 90er Jahren mit dieser Aufarbeitung verbanden; wichtig scheint uns insbesondere sein Hinweis zu sein, daß die Auseinandersetzung mit der jüngsten Geschichte nach der gelungenen Revolution vom Herbst 1989, anders als nach 1945, in erheblichem Maße als Selbstaufklärung verstanden werden konnte. Für Ulrich Arnswalds Schulbuchanalyse, Kerstin En­gel­hardts Vorschläge zur außerschulischen Beschäftigung mit DDR-Geschichte und Sabine Mollers unkonventionellen Ansatz, entsprechendes Schülerwissen zu ermitteln, hoffen wir, daß unser Blatt auch den Weg in die Schulen findet.

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