Alles ändert sich, als Suses Freund Matthias mit ihrer besten Freundin Susanne aus der DDR flieht.
Es ist 1987, sie sind gerade zwanzig geworden, und das Leben, das für sie eigentlich jetzt beginnt, wird brutal unterbrochen. Die Flucht scheitert: Matthias und Susanne werden inhaftiert, Suse bleibt allein zurück.
Erst sechzehn Jahre später sind die Drei bereit, sich wieder zu sehen.
Sie kehren an die Orte der Vergangenheit zurück.
Der Film zeigt, wie Matthias und Susanne den Grenzwald zu Tschechien noch einmal durchstreifen. Wie Susanne in ihrer Gefängniszelle von damals steht, wie die Drei langsam die Vergangenheit in ihre inzwischen so unterschiedlichen Leben zurückholen und wie schmerzhaft die Erinnerung auch nach zwanzig Jahren ist.
Zeigt, wie aus Liebe und Freundschaft tiefes Misstrauen wurde....
Ein Film von Thorsten Trimpop
Die Stasi verhört, foltert
psychologisch, erzwingt Verrat. Ihre Freundschaft ist zerstört.
Erst sechzehn Jahre später sind die drei bereit, sich wieder zu sehen.
So eng sie damals zusammenlebten, so weit haben sie sich inzwischen
voneinander entfernt. Matthias, den die Ereignisse von damals nie
losgelassen haben, führt als Zeitzeuge Besuchergruppen durch das
Gefängnis, in dem er mit Susanne nach ihrem gescheiterten Fluchtversuch
inhaftiert war.
Susanne, die mit der eigenen Vergangenheit nie mehr konfrontiert werden
wollte, arbeitet als Krankenschwester im Westen Berlins.
Suse lebt als einzige noch immer in Pankow, dem Ost-Berliner Bezirk, in
dem die drei ihre gemeinsame Zeit verbrachten – heute mit ihrem Mann und
ihren drei Kindern.
Der Film begleitet die drei auf dem Weg zu ihrem Wiedersehen. Sie kehren
an die Orte ihrer Vergangenheit zurück. Matthias und Susanne
durchstreifen noch einmal den Grenzwald in Tschechien, in dem sie damals
von den Grenzsoldaten gefasst wurden.
Susanne kehrt in das Gefängnis in Hohenschönhausen zurück und steht auf
einmal in ihrer Gefängniszelle von damals. Matthias liest zum ersten Mal
den Brief, in dem sein Vater ihm erklärt, dass er seinen Sohn immer
unterstützen wird.
Den Brief schickte sein Vater damals nicht ab: Er war in der Partei.
Suse steht wieder in dem Hörsaal, aus dem die Stasi sie abholte. Später
wurde sie wegen der Flucht ihrer Freunde von der Hochschule geworfen.
Sie merken, wie schmerzhaft die Erinnerung auch nach sechzehn Jahren ist
– an die Zeit, als aus Liebe und Freundschaft tiefes Misstrauen wurde.
„Was sagt man bloß in so einem Moment?“, fragt Matthias seine
Freundinnen von damals, als sie sich wieder sehen. Die Freundinnen sind
inzwischen Fremde geworden. Bis auf jenen Rest in ihrer Vergangenheit,
der ihre Leben zusammenhält.
Mitwirkende
Susanne Stochay
Susanne Lautenschläger-Leyh
Matthias Melster
Gesicht zur Wand / Face the Wall