Druckstellen - Die Zerstörung einer Künstlerbiographie durch die Stasi

Artikel-Nr.: 978-3-374-02361-5
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Ende der 1970er Jahre griffen in Dresden einige Künstler die Mail-Art-Bewegung auf. Mit Witz und politischem Hintersinn gestalteten sie Postkarten, die sie selbst versandten. Einer der wichtigsten Akteure war der Dresdener Grafiker Jürgen Gottschalk. Die Staatssicherheit reagierte auf diese Aktivitäten nicht nur mit einer umfassenden Überwachung der gesamten Gruppe. Planmäßig und systematisch wurde die Zerstörung der beruflichen Existenz Gottschalks betrieben, die schließlich in der organisierten Demontage seiner Biographie mündete. Jürgen Gottschalk beschreibt exemplarisch und sehr plastisch, wie die so genannten "Zersetzungsmaßnahmen" der Stasi auf den davon betroffenen Menschen wirken- so die Zeit des allmählichen Berufsverbotes, seine Inhaftierung und schließlich die grausame Haftzeit. Vorangestellt sind Auszüge der Diplomarbeit des für seinen Vorgang verantwortlichen Stasi- Offiziers. Darin wird in absurder Sprache der "Operative Vorgang" gegen Gottschalk als Musterbeispiel für das "politisch- operative Zusammenwirken" verschiedener DDR- Institutionen mit der Stasi herausgestellt.

Jürgen Gottschalk, Jahrgang 1951, eröffnete 1979 seine eigene Druckwerkstatt in Dresden. Nach Berufsverbot und Haft wurde er 1985 von der Bundesrepublik freigekauft. 1991 kehrte er nach Dresden zurück, wo er heute die Siebdruckwerkstatt im Kulturverein »riesa efau« in Dresden leitet.

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