Die Casablanca-Strategie

Paul Kennedy

Die Casablanca-Strategie

Zum 70. Jahrestag der Landung in der Normandie

Anfang 1943 war der Zweite Weltkrieg entschieden - so die gängige Einschätzung. Doch das Deutsche Reich erreichte erst in diesem Jahr den Höhepunkt seiner Rüstungsproduktion, es verfügte über ein schlagkräftiges Millionenheer und eine gefährliche U-Bootflotte. Die japanischen Truppen hatten sich auf den Inseln des Pazifiks verschanzt.

Im Januar 1943 trafen sich der britische Premierminister Winston Churchill und US-Präsident Franklin D. Roosevelt mit ihren Stabschefs in Casablanca, um die Strategie der Alliierten auszuhandeln. Ziel war die bedingungslose Kapitulation der Achsenmächte. Das bedeutete, die "Festung Europa" von England aus zu erobern, Russland mit Waffen und technischem Material zu unterstützen und Japan im pazifischen Raum und Fernen Osten zu schlagen. Dass dies gelingen würde, war alles andere als selbstverständlich.

Paul Kennedy schildert fundiert und spannend, wie die Alliierten innerhalb eines Jahres die technische und strategische Oberhand gewannen. Er beleuchtet die Ereignisse und Entscheidungen, auch die Fehlentscheidungen, und richtet sein Augenmerk insbesondere auf den Einfallsreichtum der „Macher“ und „Problemlöser“ auf den mittleren Ebenen. Dabei zeigt Paul Kennedy, dass entgegen der landläufigen Auffassung nicht allein die wachsende materielle Überlegenheit der Alliierten ausschlaggebend für den Sieg war, sondern auch unkonventionelle technische Lösungen und taktische Innovationen sowie das effektive Zusammenwirken aller Beteiligten.