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Gerald Hacke
Die Zeugen Jehovas im Dritten Reich und in der DDR Feindbild und Verfolgungspraxis
Schriften des Hannah Arendt Instituts, Band 41 1. Auflage 2011 457 Seiten
In den fünfzig Jahren, in denen in Deutschland Vertreter zweier ideologischer Heilsbotschaften herrschten, war die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas verboten. Beide Regime glaubten in der Verweigerung eingeforderter Loyalitätsgesten, in der Verneinung jeglicher Wehr- und Kriegsdienste sowie in der illegalen Weiterführung des Glaubenslebens eine unmittelbare Bedrohung für ihre Herrschaft zu erkennen. Viele der Gläubigen ließen ihr Leben, Tausende wurden eingekerkert, verloren ihre berufliche Existenz oder wurden anderweitig drangsaliert. Lange Jahre von der Öffentlichkeit und der Geschichtsforschung vernachlässigt, sind die Zeugen Jehovas heute keine »vergessenen Opfer« mehr. Die fulminante Studie von Detlef Garbe „Zwischen Widerstand und Martyrium. Die Zeugen Jehovas im ‚Dritten Reich’“ hat sowohl unter Historikern als auch innerhalb der Glaubensgemeinschaft weitere Aktivitäten zur Erforschung und Schilderung der Leiden unter der nationalsozialistischen Diktatur und unter dem SED-Regime angeregt.