Artikel-Nr.: 978-3-7076-0293-7

Erhard Stackl

1989 - Sturz der Diktaturen

Das Jahr 1989 - wie es dazu kam: Wer ist für die historische Wende verantwortlich, bei der 1989 die Diktaturen stürzten und Millionen Menschen erstmals demokratische Freiheit erleben konnten? Michail Gorbatschow und Ronald Reagan, vielleicht auch noch Margaret Thatcher und Johannes Paul II., der aus Polen stammende Papst?

Erhard Stackl zeigt, wie viele, bis heute wenig bekannte Hauptdarsteller es damals gab, die mit Mut und Intelligenz die Diktatoren ins Wanken brachten. Er hat etliche von ihnen kennen gelernt, als er zwischen 1979 und 1989 für das Nachrichtenmagazin profil aus Polen, Ungarn und der CSSR, aber auch aus Argentinien und Chile berichtete. Die Bürgerrechtler und Rebellen, die er im Untergrund traf, wurden später Botschafter oder Minister, manche sogar Präsidenten ihrer Länder. "1989 - Sturz der Dikaturen" zeichnet ein plastisches Bild der damaligen Entwicklung: spannend, informativ und - was es erstaunlicherweise auch gibt, wenn der Galgen nicht weit ist - mit Humor.

"Am frühen Abend stand ich frierend in der Menge am langgestreckten Wenzelsplatz, wo jetzt täglich zehntausende Menschen demonstrierten. Um mich herum hatten alle ihren Schlüsselbund herausgezogen. Die hoch gehaltenen, aneinander schlagenden Schlüssel klangen wie eine Totenglocke. Dazu riefen die Menschen in klagendem Ton, als ob es sich um eine schräge Jedermann-Inszenierung handelte, den Namen des Prager KP-Chefs: "Stepan, Stepan."

21,90 *

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Artikel-Nr.: 978-3-518-42461-2

Philipp Ther

Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent

Eine Geschichte des neoliberalen Europa

Als im November 1989 die Mauer fiel, begann ein Großexperiment kontinentalen Ausmaßes: Die ehemaligen Staaten des „Ostblocks“ wurden binnen kurzer Zeit auf eine neoliberale Ordnung getrimmt und dem Regime der Privatisierung und Liberalisierung unterworfen. Philipp Ther war vor Ort, als die Menschen damals in Prag auf die Straße gingen, später lebte er mehrere Jahre in Tschechien, Polen und der Ukraine. In diesem Buch legt er eine umfassende zeithistorische Analyse der neuen Ordnung auf dem alten Kontinent vor – und zwar erstmals in gesamteuropäischer Perspektive. Angereichert durch persönliche Erfahrungen, rekapituliert Ther den Verlauf der „verhandelten Revolutionen“. Er zeigt, dass der Umbau der mittel- und osteuropäischen Ökonomien auch auf Länder im Westen zurückwirkte, die Arbeitsmarktreformen der rot-grünen Bundesregierung interpretiert er z. B. als „nachholende Modernisierung“.

Ther räumt mit einigen Mythen rund um „1989“ auf und zieht eine Zwischenbilanz, die für breite Diskussionen sorgen wird: Was funktionierte besser – radikale Schocktherapien oder schrittweise Reformen? Welche Lehren lassen sich im Hinblick auf die gegenwärtige Krise der südeuropäischen Länder ziehen? Und warum wurde Berlin wirtschaftlich von Städten wie Warschau oder Prag überholt?

26,95 *