Artikel-Nr.: 978-3-89773-566-8

Matthias Bath

Gefangen und freigetauscht 1197 Tage als Fluchthelfer in der DDR-Haft

Aus der Reihe: Inhaftiert in Berlin-Hohenschönhausen

Im April 1976 versucht der West-Berliner Student Matthias Bath, Ostdeutschen zur Flucht aus der DDR zu verhelfen. Das Fluchthilfeunternehmen scheitert, Matthias Bath wird verhaftet und in die Untersuchungshaft nach Berlin-Hohenschönhausen gebracht. Dort bleibt er mehrere Monate, bis es zum Prozess kommt. Nach 40 Monaten in DDR-Haft wird Bath im Zuge einer Austauschaktion freigelassen.

Matthias Baths Hafterlebnisse, aufgeschrieben nach seiner Freilassung aus der DDR-Haft 1979, sind der seltene Bericht eines Menschen aus Westdeutschland, der in den DDR-Strafvollzug geriet. Der Autor schildert die Umstände seiner Verhaftung, Verurteilung und Inhaftierung und bescheibt präzise die Vorgehensweisen der Vernehmer und Vollzugsbeamten. Der Bericht vermittelt zugleich einen Einblick in den Häftlingsalltag, den Zusammenhalt und das Misstrauen zwischen den Gefangenen, die täglichen Schikanen, das Hin- und Hergerissensein zwischen Hoffnung und Verzweiflung.

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Artikel-Nr.: 978-3-89773-567-5

Peter Erler

Polizeimajor Karl Heinrich – NS-Gegner und Antikommunist

Aus der Reihe: Inhaftiert in Berlin-Hohenschönhausen

Der Kommandant der Berliner Schutzpolizei Karl Heinrich ist eines der ersten prominenten Todesopfer des sowjetischen Gefangenenlagers in Berlin-Hohenschönhausen. Der Sozialdemokrat, seit 1928 Polizeimajor in Berlin, war nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Widerstand aktiv. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat wurde er 1937 zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach dem Ende des Krieges ernannte ihn die sowjetische Besatzungsmacht zum Chef der Schutzpolizei. Hier geriet er bald in Konflikt mit der KPD und der sowjetischen Geheimpolizei.

Am 2. August 1945 wird Karl Heinrich überraschend von der sowjetischen Geheimpolizei verhaftet. Nach seiner Festnahme erkrankt er an einer Nierenstein- und Lungenentzündung. Heinrich wird in das Krankenrevier des Speziallagers Nr. 3 in Berlin-Hohenschönhausen verlegt, wo er am 3. November 1945 stirbt. Sein spurloses Verschwinden führt zu besorgten Nachfragen der westlichen Alliierten und beschäftigt jahrelang die Öffentlichkeit. Anhand bislang unbekannter Unterlagen schildert der Historiker Peter Erler das Schicksal des langjährigen Polizeibeamten, der Opfer beider totalitären Regime in Deutschland wurde.