Artikel-Nr.: 978-3-95462-478-2

Maix Mayer

Spuren der Arbeit

„Mein Arbeitsplatz – mein Kampfplatz für den Frieden“, so lautete der Slogan früher, doch war es so? Der sozialistische Arbeitsplatz war ein Ort, an dem Menschen ihren Einfallsreichtum nutzen mussten, um der Mangelwirtschaft die Stirn zu bieten. Sie mussten hartnäckig, clever und erfindungsreich sein, manchmal über die Grenzen ihrer Geduld hinaus, um ihre Ziele zu erreichen.

In zehn fotografischen Zeitreisen wird Industriegeschichte in Mecklenburg-Vorpommern anhand von Unternehmen wie dem Plasteverarbeitungswerk Schwerin, der Elbewerft Boitzenburg, dem Panzerreparaturwerk Neubrandenburg, dem Landmaschinenbau Güstrow, der Ziegelei Grimmen, der Papierfabrik Neu Kaliß erzählt.

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Artikel-Nr.: 978-3-897-73732-7

Harald Hauswald / Lutz Rathenow

Ost-Berlin

Leben vor dem Mauerfall / Life before the Wall fell

»Ost-Berlin« ist mehr als nur ein Buch. Es ist eine Legende – so wie die Stadt, deren Namen es trägt und die mit der friedlichen Revolution in der DDR verschwand. Mitte der 1980er Jahre zeichneten zwei oppositionelle Künstler ein schonungslos ehrliches Porträt ihrer Stadt. In der DDR verboten, konnte ihre Publikation nur in Westdeutschland erscheinen. Nun haben der Fotograf Harald Hauswald und der Schriftsteller Lutz Rathenow ihr Werk, das längst Kultstatus genießt, erweitert und ihm einen packenden Essay von Ilko-Sascha Kowalczuk zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte vorangestellt.

»Ost-Berlin« is more than a book. It is a legend – like the city it was named for, a city that ceased to exist following the peaceful revolution in the GDR. In the mid-1980s, two dissident artists presented a brutally honest portrait of their city. Their publication was banned in the GDR and only available in West Germany. The book, which had long achieved cult status, has now been expanded by the photographer Harald Hauswald and the writer Lutz Rathenow. It also includes an absorbing essay by the historian Ilko-Sascha Kowalczuk describing its unusual history and impact.

Artikel-Nr.: 9783897735682

Alexanderplatz: Fotografische und literarische Erinnerungen von Harald Hauswald- Freya Klier - Katja Lange-Müller - Jutta Voigt - Christan Bahr - Horst Bosetzky - Thomas Brussig - Markus Deggerich - Christoph Dieckmann - Jan Eik - Uwe Kolbe - Alexander Osang Lutz Rathenow - Lars von Törne und Perter Wensierski

 

 


Wäre der windgepeitschte, betonfarbene Alexanderplatz ein Seismograph unserer Geschichten á la der Himmel über Berlin, dann könnten wir, mitten auf seinem zersausten und allzeit irgendwo vergatterten Rücken stehend, ein junges Mädchen mit hochroten Wangen aus dem Centrum Warenhaus schleichen sehen. Es ist Katja-Lange Müller, die im Dezember 1969 nach dem käuflichen Erwerb roter (Weihnachts-) Baumkerzen eine gehäkelte Stola stehlen mochte und ertappt wurde, es ist der kleine Junge Jan Eick, im U-Bahn Tunnel tief unter dem Platz, der mit seiner Mutter harrt, dass keine Bomben mehr fallen. Es ist der freiwillige Helfer der Volkspolizei.

 

Thomas Brussig, dem peinlich ist, dass sein lehrmeistersternder ABV ein junges Mädchen von der Küste um die Ausweispapiere angeht.

 

 

 

 

Alexanderplatz: Fotografische und literarische Erinnerungen von Harald Hauswald- Freya Klier - Katja Lange-Müller - Jutta Voigt - Christan Bahr - Horst Bosetzky - Thomas Brussig - Markus Deggerich - Christoph Dieckmann - Jan Eik - Uwe Kolbe - Alexander Osang Lutz Rathenow - Lars von Törne und Perter Wensierski

 

 

 

 

Erzählende Essays - essayistische Erzählungen: über den Stoff des Lebens und Schreibens.

 

Ob Uwe Kolbe mit Hölderlin von Bad Homburg nach Frankfurt wandert, ob er Vater und Sohn ein Bratkartoffelgericht zubereiten lässt, in Rheinsberg oder Arkadien unterwegs ist - immer spürt er mit großer Intensität dem geschichtlichen Prozess und der eigenen Identität nach.

 

Beobachtung und Abstraktion, Erzählung und Essay, Nachdenkliches, Poetisches und Polemisches finden zusammen.

 

Was ist der Stoff des Lebens? Wo haben die Erfahrungen, Kontinuitäten und Brüche ihren Grund? Wo verstellen (Selbst-)Täuschungen die klare Sicht auf die Wirklichkeit? Dem Autor sind die Utopien fragwürdig geworden, die einmal auch die eigenen waren. Lange vor 89 verließ er den sich sozialistisch nennenden deutschen Staat; den Mauerfall erlebte er in Texas am Fernseher. Enttäuschungen positiv zu begreifen, ihnen Produktivität abzugewinnen, das ist seit langem sein Credo. Dass Schriftsteller wie Fühmann, Hilbig, Christa Wolf und Robert Walser, bildende Künstler wie Hans Scheib und Annette Schröter für ihn immer wieder Identifikations- und Anstoß- oder Abstoßpunkte sind, verwundert wenig. Im Nachdenken über sie thematisiert Kolbe auch das Eigene, stellt sich den großen Fragen, nach Glück, Scheitern, Tod und deren Widerschein im Poetischen.

 

1957 geboren in Berlin; erste Veröffentlichung von Gedichten in der Zeitschrift "Sinn und Form" 1976; erster Gedichtband 1980 im Aufbau-Verlag; seitdem Arbeit als freier Autor; 1987 Ausreise in die Bundesrepublik; 1989 Visiting Writers an der Universität von Texas in Austin; 1992 Stipendiat Villa Massimo, Rom; einige Literaturpreise, zuletzt Friedrich-Hölderlin-Preis Tübingen 1993 und Preis der Literaturhäuser 2006; 1997-2004 Leiter des Studios Literatur und Theater der Universität Tübingen; lebt als freier Schriftsteller in Berlin-Charlottenburg.

 

Moderation: Vera Lengsfeld