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In "Der Kantakt" wird der große deutsch-georgische Autor Giwi Margwelaschwili selbst zu einer Figur seiner Lese- und Lebenswelten. 1995 ist er Stadtschreiber von Rheinsberg. Folgerichtig liest er dort „Rheinsberg – Ein Bilderbuch für Verliebte“ von Kurt Tucholsky. Und er versucht, mit Tucholskys Liebespaar Wölfchen und Clairchen in Kontakt zu treten, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie Figuren der Literatur sind und ihre Liebe in dieser Form unvergänglich ist. Dass sie immer, wenn ein Leser das Buch aufschlägt, erneut ihre wunderbare Romanze wie neu erleben werden. Doch die Kontaktaufnahme gestaltet sich schwierig. Zunächst begleitet Margwelaschwili das Paar durch Rheinsberg. Dabei erlebt er einige skurrile Situationen.
Er lernt „Hintergrundpersonen“ der Geschichte
kennen und philosophiert mit ihnen über ihre Wirklichkeit. Dem
verliebten Paar aber kann er sich zunächst nicht nähern...
In diesem zum Teil autobiographischen Roman geht es zugleich um die
Auswirkung der Teilung zur Zeit des Kalten Krieges und um
Margwelaschwilis persönliche Lebensumstände, etwa um seinen
intellektuellen Werdegang während seines Zwangsaufenthaltes in Georgien.
So befasst sich dieser mit viel Raffinement ausgeklügelte Essayroman
mit den Auswirkungen der Politik auf die Literatur und auf das 20. und
das beginnende 21. Jahrhundert.