Erfassen, Sammeln, Archivieren, Erforschen und Ausstellen - unter
diesen und ähnlichen Schlagworten haben Museen und Archive in der
Bundesrepublik geraume Zeit in weitestgehend autonomer Abgrenzung
Relikte der Vergangenheit verwahrt. In der DDR stellten sich Museologen
und Archivare, bedingt durch die sich überschneidenden Arbeitsfelder,
sehr zeitig einem gesellschaftlichen Theorie- und Methodendiskurs, der
im Westen gemeinhin als ideologisch bestimmt verworfen wurde. Rund zwei
Jahrzehnte nach dem Ende des realexistierenden Sozialismus ist es an der
Zeit, die Erkenntnisse der Museologie und Archivwissenschaft der DDR
auf fruchtbare Denkansätze hin abzuklopfen.
Der Historiker und Archivar
Dr. Andreas Hanslok widmet sich in diesem Buch als Erster der
Herausforderung, einen wichtigen Teilbereich der noch unerforschten
DDR-Wissenschaftsgeschichte aufzuarbeiten. Bisher unbekannte Archiv- und
Museumsinterna einbeziehend, bringt er Licht in das Dunkel wesentlicher
Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse des Archiv- und Museumswesens
der DDR. Er zeigt darüber hinaus auf, wie und warum sich Abgrenzungs-
und Annäherungsprozesse zwischen Museologie und Archivwissenschaft
vollzogen haben und vor welchen Problemen beide Wissenschaftsdisziplinen
gegenwärtig stehen.
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Museologie und Archivwissenschaft in der DDR: Abgrenzung und Annäherung zweier Nachbarwissenschaften - BuchHandlung 89 in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen