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Strafvollzug zwischen Wende und Wiedervereinigung - Kriminalpolitik und Gefangenenprotest im letzten Jahr der DDR (Broschiert) von Birger Dölling
Der Strafvollzug gehörte in der DDR zu den am stärksten reglementierten Bereichen.
Kontakte nach draußen waren auf ein Mindestmaß beschränkt, jeder Schritt in der Anstalt wurde überwacht, die Erlaubnis zu selbständiger Freizeitgestaltung galt als besondere Auszeichnung. Republikflüchtlinge und Regimegegner, kleine Diebe und schwere Gewaltverbrecher sie alle waren in einem Gefängnissystem kaserniert, das baulich und inhaltlich erschreckend rückständig war. Dieses System geriet im Oktober 1989 ins Wanken. Kirchenleute und Journalisten erstritten sich Zutritt, Häftlinge gründeten Gefangenenräte und erzwangen mit Arbeits- und Hungerstreiks die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Am 6. Dezember gewährte der Staat eine großangelegte Amnestie: Zwei Drittel der Gefängnisinsassen kamen in Freiheit. Anhand zahlreicher Zeitzeugengespräche, Pressematerialien und Akten aus dem DDR-Innenministerium, die zum Teil erstmals systematisch ausgewertet wurden, berichtet der Autor sowohl von den Gefangenen und ihrem Protest, als auch von den Bediensteten, die die Welt nicht mehr verstanden. Der Strafvollzug erweist sich als Spiegel der Gesellschaft, als besonderer Schauplatz des demokratischen Umbruchs in der DDR.
Birger Dölling: Jahrgang 1976; Studium der Rechtswissenschaft in Berlin mit den Schwerpunkten Kriminologie und Strafvollzug; 2008 Promotion; gegenwärtig Referendar beim Kammergericht in Berlin