Jakob, der Lügner Vlastímil Brodsky (Darsteller), Armin Mueller-Stahl

Artikel-Nr.: 9783940415639
Jakob, der Lügner Vlastímil Brodsky (Darsteller), Armin Mueller-Stahl
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Lügen dienen meist dem eigenen Schutz, manchmal aber zwingt einen das Leben auch zu ganz uneigennützigen Lügen. So auch Jakob Heym. Eigentlich ist er ein eher unauffälliger jüdischer Bewohner im Warschauer Ghetto, der sich gegen Ende des Jahres 1944, wie die meisten dort, seinem Schicksal ergeben hat. Doch weil ein Wachmann sich einen üblen Scherz mit ihm erlaubt, findet er sich plötzlich in der Wachstube des Ghettos wieder, die normalerweise kein Ghettobewohner lebend verlässt. Aber Jakob verlässt das Wachrevier nicht nur unbeschadet, sondern auch mit der zufällig aus dem Radio aufgeschnappten Information, dass die Russen nicht mehr weit vom Ghetto entfernt sind. Um einen Freund vor dem sicheren Tod zu bewahren, gibt er sein Wissen schließlich preis. Nur: Keiner glaubt ihm, dass er lebend die Wachstube verlassen konnte, weshalb er behauptet, ein eigenes Radio zu besitzen. Eine Notlüge mit weitreichenden Konsequenzen. Denn die Hoffnung auf eine baldige Befreiung weckt die Lebenslust der desillusionierten Bewohner. Jeder im Ghetto will nun mit den neuesten Informationen versorgt werden, was Jakob in große Nöte stürzt. Weil er aber die einmal geschürten Hoffnungen nicht mehr zerstören will, muss er immer weiter lügen. Frank Beyers gleichnamige Adaption von Jurek Beckers preisgekröntem Roman Jakob der Lügner erzählt die eindrucksvolle Geschichte vom Helden wider Willen mit sehr schlichten filmischen Mitteln. Aber gerade dadurch gelingt es ihm, das Dilemma des sympathischen Lügners ohne falsches Pathos in all seinen Facetten zu beleuchten. Ähnlich wie Roberto Benignis Das Leben ist schön konzentriert sich Frank Beyers Filmklassiker weniger auf die Grausamkeiten im Lager, sondern auf das soziale Leben unter den Gefangenen. Das unterscheidet Beyers Verfilmung letztlich auch von Peter Kassowitz' gleichnamigen Remake aus dem Jahre 1999 mit Robin Williams in der Hauptrolle. Denn Kassowitz' Film erinnert mit seinem angestrengten Ghetto-Realismus eher an Steven Spielbergs Schindlers Liste, wobei die zutiefst menschlichen Aspekte der Geschichte durch die sentimentale Inszenierung an Schärfe verlieren. --Harald Stucke Produktbeschreibungen Ein osteuropäisches jüdisches Ghetto im Jahre 1944. Jakob Heym wird wegen angeblicher Überschreitung der Ausgangssperre von einem Posten zum Gestapo-Revier geschickt. Durch Zufall kommt er mit dem Leben davon, und zufällig hat er dort im Radio eine Meldung über den Vormarsch der Roten Armee gehört. Er möchte die Nachricht an seine Leidensgefährten weitergeben, um ihnen Hoffnung zu machen, hat aber Angst, man würde ihn wegen seiner "Verbindung" zur Gestapo für einen Spitzel halten. So greift er zu einer Lüge, gibt vor, ein Radio versteckt zu haben. Die Menschen im Ghetto schöpfen neuen Lebensmut, es gibt keine Selbstmorde mehr, und man möchte von Jakob immer neue Informationen über den Vormarsch. Er muß weiterlügen, damit die Hoffnung bleibt...
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