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Kalter Krieg


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Artikel-Nr.: 9783861535843

Fast 50 Jahre lang waren sie für den Westen der Inbegriff militärischer Bedrohung: die Sowjettruppen in der DDR. Doch nach ihrem Abzug 1994 dauerte es nicht lange und die Erinnerung an die "Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland" (GSSD) verblasste. Dabei war die Präsenz der Roten Armee prägend für die deutsch-deutsche Situation.

Das verdeutlichen schon die Einstiegskapitel von Roter Stern über Deutschland. Denn deren Inhalt zielt mehr in Richtung SBZ/DDR als in Richtung Armeespezifisches. Was ein Manko in Sachen Titelgebung des Bandes verdeutlicht: Impliziert der Rote Stern eine militärische Ausrichtung, so enthält die Darstellung sowjetischer Frühpräsenz (zu) viel Ziviles wie Bodenreform oder Industriedemontage. Nicht verkehrt im Zusammenhang mit einer Armee, die als "Sowjetische Militäradministration" auch das Alltagsleben regelte -- aber titelseitig unerwartet. Zumal bereits frühere Publikationen wie Norman Naimarks Die Russen in Deutschland diesen Gesichtspunkt umfassend erörterten.

Die militärischen Aspekte der Sowjetpräsenz in Deutschland hingegen sind vom Schleier des Unbekannten umwoben, hier hätten die Autoren echtes Neuland betreten können. Was sie aber nur gelegentlich tun, beispielsweise im Hinblick auf den Garnisonsalltag, speziell auf Desertionen oder Straftaten der Soldaten. Im großen Rest bleibt das Buch eher oberflächlich, so beim Herausarbeiten der GSSD-Position im Kalten Krieg, ihrer Rolle während der Ost-Aufstände 1953 und 1968 sowie natürlich ihrem schlussendlichen Abzug. Truppenausrüstung, -gliederung und -stationierung bleiben Randerscheinungen.

Trotz mancher Kritik kann man dieser TV-Begleitveröffentlichung jedoch das Prädikat "Guter Überblicksband" verleihen, quellentechnisch fundiert und mit netter Bebilderung. Das Neue hält sich in Grenzen, das Altbekannte jedoch wird gekonnt präsentiert und ermöglicht es, die Entwicklungslinie der fast schon vergessenen sowjetischen Truppenstationierung in Ostdeutschland zu verstehen. --Joachim Hohwieler

20,00 *
Artikel-Nr.: 978-3-86732-298-0

Andreas Engwert (Hg.), Hubertus Knabe (Hg.)

Der rote Gott - Stalin und die Deutschen

Der allgegenwärtige Personenkult um Josef Stalin prägt die kollektive Erinnerung an die frühen Jahre der kommunistischen Diktatur in Ostdeutschland. Massenveranstaltungen, Huldigungsformeln, Denkmäler und überlebensgroße Porträts an Häuserfassaden zielten darauf ab, den sowjetischen Diktator zum „besten Freund des deutschen Volkes“ zu stilisieren und die Bevölkerung auf das neue Regime einzuschwören.

20,00 *
Artikel-Nr.: 9783861535041

von Torsten Diedrich, Winfried Heinemann, Christian F. Ostermann

In der Zeit des Kalten Krieges wirkte der Warschauer Pakt stets wie ein großer monolithischer Block unter sowjetischer Vorherrschaft. Die schrittweise Öffnung der Archive der ehemaligen Bündnispartner zeigt jedoch immer deutlicher, dass seine Einheit und Geschlossenheit oftmals nur nach außen bestanden. Der vorliegende Band vermittelt erstmals einen plastischen Eindruck von der nationalen Gemengelage im »Roten Bündnis«. Renommierte Autoren aus ehemaligen Paktstaaten sowie aus der Schweiz und den USA stellen Forschungsergebnisse vor, die neue und differenziertere Einsichten in das Innenleben des Paktes ermöglichen und nationale Sichtweisen deutlich werden lassen. So erhält der Leser u. a. Einblick in das damalige Selbstverständnis der Pakt-Streitkräfte in Albanien, Bulgarien, der DDR, Polen, Rumänien und Ungarn. Die Beiträge des Bandes liefern zudem eine spannende Analyse des Einflusses der Sowjetunion und der Warschauer Vertragsorganisation auf Staat, Militär und Gesellschaft der Teilnehmerländer sowohl in »normalen« Zeiten, als auch in internationalen Krisensituationen.

40,00 *
Artikel-Nr.: 978-3-86153-673-4

Zwischen 1982 und 1986 wurde bei Sassnitz auf Rügen das größte Verkehrsprojekt der DDR verwirklicht: Für zwei Milliarden Mark errichteten in Mukran Tausende Arbeiter und Hunderte Bausoldaten einen vier Kilometer langen Fährhafen mit 120 Kilometern Gleisanlagen. Fünf riesige Doppelstockfähren mit Breitspurgleisen wickelten fortan einen großen Teil des Güterverkehrs mit der Sowjetunion von hier aus ab, wodurch ein zeit- und kostenaufwändiger Transit durch Polen vermieden wurde. Zugleich war es damit möglich, unbemerkt von Dritten gefährliche Militärgüter über die Ostsee zu transportieren. Die Fähren besaßen dafür in ihrem Inneren geheime Mannschaftsräume für 300 Soldaten. Wolfgang Klietz legt eine anschauliche Dokumentation dieses Fährverkehrs im Kalten Krieg vor, wobei er die politischen Hintergründe genauso beleuchtet wie die Überwachungsaktionen der Geheimdienste und die Planungen für analoge Verbindungen nach Lübeck und Kiel.

30,00 *
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