Hoheneck - Das DDR-FrauenzuchthausArtikel-Nr.: 978-3-86408-162-0Rengha Rodewill Hoheneck - Das DDR-Frauenzuchthaus Dokumentarische Erkundung in Fotos mit Zeitzeugenberichten und einem Vorwort von Katrin Göring-Eckardt Der Ort ist bis heute Synonym für die Verfolgung politisch unliebsamer Frauen in der DDR. Es ist ein Ort des Schreckens. Hier wurde gefoltert, gab es Isolations- und Dunkelhaftzellen, war die DDR unterdrückend wie sonst kaum. Kein Wort vermag eine so tiefe Betroffenheit auszulösen wie der Anblick eines authentischen Ortes. Die Berliner Fotografin Rengha Rodewill folgt seit Jahren den Spuren politischer Häftlinge in der ehemaligen DDR, die wie auch in Hoheneck nach ihren Verhaftungen zu Nummern gemacht wurden. Rengha Rodewill möchte als Künstlerin und Fotografin mit dieser Fotodokumentation und den Erlebnisberichten ehemaliger inhaftierter Frauen aus dem Gefängnis in Hoheneck zur Erinnerungskultur über diesen berüchtigten Ort beitragen, der wie kein anderer für die Willkür und das Misstrauen der DDR stand. Herausgekommen sind über 200 eindringliche Fotografien, die spürbar nah diesen Ort erkunden, der für Tausende Frauen in der DDR den Ausschluss vom Leben bedeutete. Rengha Rodewill, geboren in Hagen/Westf. Lebt in Berlin, arbeitet als Malerin und Fotografin. Seit vielen Jahren ist die Kamera ihr Ausdrucksmittel. Rodewill denkt konzeptionell, in größeren Zusammenhängen und denkt über das Kamerabild hinaus. Begleitende Texte sind von Beginn an Teil ihrer fotografischen Recherche. Rengha Rodewills Bildsprache ist ein Miteinander von Bild, Konzept und Botschaft. |
Wohn-HaftArtikel-Nr.: 978-3-939832-59-1Manfred Haferburg Wohn-Haft Roman über das Leben und Aufbegehren in der DDR. In der DDR. Greifswald. Schichtarbeit im Kernkraftwerk. Lubmin. Schichtleiter. Mühsamste Hausrenovierung. Das Segelboot als kleine Flucht. Nicht Mitglied in der SED. Ein stets schwieriger Alltag. Der Protagonist im Roman „WOHN-HAFT“ ist ein leitender Ingenieur im größten Atomkraftwerk der DDR. Als Oberschichtleiter ist er für viele Kollegen im Kraftwerk verantwortlich. Er kämpft mit den Unzulänglichkeiten der Kraftwerkstechnik aus UdSSR-Import und mit der Ineffizienz der ostdeutschen Einheitspartei-Arbeitswelt. Erstmals dargestellt wird in diesem Roman die beeindruckende Innenansicht eines DDR-Atomkraftwerkes, der normale Alltag in einer außergewöhnlichen Arbeitswelt. Die Stasi will an ihn ran. Und dann: Manni, die Hauptfigur, rebelliert, sagt "Nein". Aus dem Mitläufer wächst ein Mann, der versucht zu widerstehen. Wer sich nicht beugt, muss zerbrochen werden. Er wird verraten, zersetzt, gefangen und eingekerkert. Wir leiden mit im aussichtslosen Kampf des Einzelnen gegen das übermächtige System. Die Geschichte bietet Einblicke ins Innenleben eines schier allmächtigen Apparates. Fasziniert folgen wir den Bonzen und Schergen bis in den Kopf hinein. Spitzel sind auf Spitzel angesetzt. Abgestoßen lesen wir von der Intelligenz des Bösen, von dessen Gemeinheit und Schläue. Eine Lehrstunde über totalitäre „Systeme“, wie sie als Gesamtheit funktionieren, samt genauer Beschreibungen einzelner Rädchen. Wohn-Haft ist ein Roman, der auf einer wahren Geschichte basiert. Der Leser taucht in den Alltag der DDR-Jahre ein. Er begegnet Menschen, die in dieses Land hineingeboren wurden und die sich hinter der Mauer einrichten müssen. Manche sind stark, wie die junge Lehrerin Sigi, deren Schicksal wie zufällig mit dem System kollidiert. Liebe trifft auf Dummheit und Hass. |
Das Archiv der StasiArtikel-Nr.: 978-3-525-31019-9Roland Lucht (Hg.) Das Archiv der Stasi Begriffe Wer sich mit Stasi-Unterlagen befasst, wird mit einer eigentümlichen Sprache und undurchsichtigen Informationswegen konfrontiert. Diese zu verstehen, ist für die Aufarbeitung der Stasi-Tätigkeit unentbehrlich. Dieses Nachschlagewerk erklärt Begriffe und Kurzbezeichnungen aus dem Kontext der zentralen Erfassung von Personen, der Registrierung von Vorgängen, der zahlreichen Aktenkategorien der Geheimpolizei und der Aktenablage im sogenannten Zentralarchiv. Es erläutert zudem die wichtigsten einschlägigen Befehle und Weisungen aus 40 Jahren Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Die Darstellung aus archivarischer Perspektive stützt sich auf umfangreiche Quellen und Erfahrungen der letzten 20 Jahre. Es dürfte allen Nutzern von Stasi-Unterlagen eine wertvolle Hilfe sein. |
Die Spur der roten SphinxArtikel-Nr.: 978-3-938176-53-5Annerose Matz-Donath Die Spur der roten Sphinx Deutsche Frauen vor sowjetischen Militärtribunalen Verschwunden, verloren, vom Schweigen verschluckt, so gingen unzählige deutsche Frauen und Mädchen durch die Hölle sowjetischer Folterkeller, die zwischen 1945 und 1949 auch auf deutschem Boden, in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone, bestanden – ein kaum bekannter und dennoch untilgbarer Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte, der hier zum ersten Male unmittelbar die Farbe durchlittenen Lebens gewinnt. Die von den Sowjetischen Militärtribunalen verurteilten Frauen kamen im Februar 1950 zur weiteren Strafverbüßung in den Gewahrsam der DDR, die für sie ein besonders strenges Zuchthaus-Regime in einer Reihe von Sonderstrafanstalten errichtete. Im Chor vieler Stimmen entrollt sich ein ergreifendes Panorama von Standhaftigkeit, Verzweiflung, Hoffnung und kleinen Lichtern der Menschlichkeit, die selbst auf der Seite derer nie ganz erloschen, die ein grausames System zu Vollstreckern und Peinigern bestellte. Annerose Matz-Donath, die selbst fast 12 Jahre Gefangenschaft erleiden mußte, konnte 130 frühere Haftkameradinnen von etwa 1300 betroffenen Frauen interviewen. So entstand eine auf Aktenkenntnis und der Auswertung von zehntausend Seiten der Gesprächsprotokolle gestützte Dokumentation, die die Leidenswege der verurteilten Frauen eindrucksvoll schildert und dieses Kapitel der deutschen Geschichte dem Vergessen entreißt. |
Barnimstraße 10 - Das Berliner Frauengefängnis 1868-1974Artikel-Nr.: 978-3-86331-224-4Claudia von Gélieu Barnimstraße 10 - Das Berliner Frauengefängnis 1868-1974 Mehr als einhundert Jahre diente das Gefängnis in der Berliner Barnimstraße 10 als zentrale Haftanstalt für Frauen. Seine Geschichte vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus bis in die DDR spiegelt eindrücklich den Frauenstrafvollzug unter verschiedenen politischen Systemen wider. 80 Jahre war das Frauengefängnis die zentrale Berliner Haftanstalt, weitere 25 Jahre die für Ost-Berlin. Claudia von Gélieu geht den besonderen Gründen und Bedingungen für die Einrichtung von Frauengefängnissen nach, sie stellt die Unterschiede bei den Haftgründen und im Strafvollzug von Frauen und Männern dar und porträtiert prominente Gefangene wie Rosa Luxemburg, Widerstandskämpferinnen gegen das NS-Regime wie Olga Benario und Häftlinge des SED-Staates. Sie befragte ehemalige Insassinnen und wertete literarische Zeugnisse und umfangreiches Aktenmaterial aus. Zahlreiche neue Erkenntnisse sind in die erweiterte Neuauflage (2014) eingeflossen, die aus Anlass der Eröffnung der Gedenkstätte für das Frauengefängnis erscheint. |
Die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU)Artikel-Nr.: 978-3-412-22133-1Enrico Heitzer Die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) Widerstand und Spionage im Kalten Krieg 1948–1959 Die "Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit" (KgU) galt in Ost und West lange Zeit als Inkarnation des Antikommunismus und der Feindschaft gegen die DDR. 1948 als Reaktion auf die Entlassungswelle aus den sowjetischen Speziallagern gegründet und 1959 während der zweiten Berlin-Krise aufgelöst, entfaltete die KgU nicht nur humanitäre Aktivitäten, verbreitete Flugblätter oder war nachrichtendienstlich tätig, sondern beförderte – und praktizierte zeitweise auch – Gewalt als Widerstandsmittel gegen die Staatsführung. Enrico Heitzer untersucht die Entstehung, den organisatorischen Aufbau und die Handlungsfelder dieser privat geführten, aber politisch höchst wirkungsvollen Organisation. |
Verbrannte Erde: Stalins Herrschaft der GewaltArtikel-Nr.: 978-3-596-19637-1Jörg Baberowski Verbrannte Erde Stalins Herrschaft der Gewalt Stalins Gewaltherrschaft fielen Millionen Menschen zum Opfer. Sie verhungerten, verschwanden im „Archipel Gulag“ oder wurden im Laufe der „Säuberungen“ von Partei, Staatsapparat und Militär ermordet. In seinem großen, berührenden Buch entwickelt Jörg Baberowski neue Perspektiven auf die stalinistischen Verbrechen und führt den Leser hinab in die paranoide Welt des sowjetischen Diktators. Die Bolschewiki wollten eine neue Gesellschaft erschaffen und träumten vom neuen Menschen. Doch reicht es aus, auf das bolschewistische Projekt der Modernisierung zu verweisen, um die stalinistischen Gewaltexzesse zu erklären? War Stalins Terrorherrschaft eine notwendige Folge der kommunistischen Ideologie? Das bolschewistische Projekt, so die These des Buches, bot eine Rechtfertigung für den Massenmord. Aber es schrieb ihn nicht vor. Es war Stalin, ein Psychopath und passionierter Gewalttäter, der den Traum vom neuen Menschen im Blut der Millionen erstickte. Er war Urheber und Regisseur des Terrors, der erst mit seinem Tod aufhörte. Er errichtete eine Ordnung des Misstrauens und der Furcht, in der jedermann jederzeit zum Opfer werden konnte. Wer in dieser Weise den inneren Kitt einer Gesellschaft zerstört, der hinterlässt auch in den Seelen der Menschen verbrannte Erde. „Lasst, die ihr eingeht, jede Hoffnung fahren“, steht über Dantes Höllentor. Dieser Satz hätte auch an den Grenzpfählen der Sowjetunion stehen können.
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Reise in das Land der LagerArtikel-Nr.: 978-3-518-42406-3Julius Margolin Reise in das Land der Lager Der erste Augenzeugenbericht aus dem Archipel Gulag 1. September 1939. Julius Margolin, Bürger mit polnischem und britischem Pass, der seit kurzem mit Frau und kleinem Sohn in Palästina lebt, hält sich in Lodz auf, als die Wehrmacht sein Land überfällt. Im Auto flieht er nach Osten, vorbei an den Flüchtlingstrecks, die von den Deutschen bombardiert werden. Doch der Schwarzmeerhafen Constanza, wo er sich nach Haifa einschiffen wollte, bleibt unerreichbar: Als die Rote Armee am 17. September in Ostpolen einmarschiert, wird die rumänische Grenze abgeriegelt. Auf seiner Odyssee durch das von Hitler und Stalin eingekeilte östliche Europa wird er Zeuge, wie Juden auf den Marktplätzen die Sowjets als Befreier bejubeln, wie ihre Begeisterung im Laufe des Winters in Entsetzen umschlägt, als die Behörden hebräische Bücher verbieten und schließlich die jüdische Bevölkerung aus der Stadt vertreiben. 1941 wird er verhaftet und in ein Straflager am Weißmeerkanal deportiert. Halbtot, zufällig gerettet, schreibt er 1947 in Israel nieder, was ihm geschah. Doch niemand wollte etwas hören von Lagern im Land der "Befreier vom Faschismus". Erst heute erscheint sein Zeugnis ungekürzt auf Deutsch. Ungewöhnlich ist nicht nur der Horizont des Berichts, der Holocaust und sowjetische Vernichtungspolitik umschließt. Margolin, dessen Buch in Ton und Haltung an Primo Levi erinnert, ergreift den Leser, weil er als Leidender wie als Zeuge auf seine Rechte pocht und sich wie ein Mensch aus einer anderen, besseren Welt verhält. |
Operation Falsche FlaggeArtikel-Nr.: 978-3-95410-039-2Arik K. Komets-Chimirri Operation Falsche Flagge Wie der KGB den Westen unterwanderte Der 1949 in West-Berlin gegründete und von der CIA finanzierte "Untersuchungsausschuss freiheitlicher Juristen" (UfJ) sollte sich der Aufdeckung rechtswidriger Verhältnisse in der DDR widmen. Arik K. Komets-Chimirri analysiert in diesem Band auf Grundlage seiner Untersuchung zur geheimdienstlichen Tätigkeit des Juristen Götz Schlicht und der Sichtung zahlreicher Akten und Dokumente die Tätigkeit des UfJ, dessen Bekämpfung durch die Staatssicherheit der DDR und die parallel dazu verlaufende Unterwanderung durch den sowjetischen Geheimdienst. Die anfängliche Blauäugigkeit der CIA, die sehr viel Geld in den UfJ investierte und von der Unterwanderung nichts mitbekam, lässt sich nur dadurch erklären, dass dieser Geheimdienst erst 1947 entstanden war, während der sowjetische Geheimdienst über sehr viel mehr Erfahrung verfügte. |
Götz Schlicht - Im Dienste dreier DiktaturenArtikel-Nr.: 978-3-95410-038-5Arik K. Komets-Chimirri Götz Schlicht - Im Dienste dreier Diktaturen Im Dezember 1992 wurde bekannt, dass der 1908 geborene langjährige Leiter der Beratungsstelle des Untersuchungsausschusses freiheitlicher Juristen (UfJ) im Notaufnahmelager Marienfelde für Flüchtlinge aus der DDR und mit dem Bundesverdienstkreuz geehrte Dr. Götz Schlicht von 1957 bis 1989 als IM »Dr. Lutter« für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR tätig war. Daraufhin wurde der Autor – selbst über viele Jahre als Nachrichtenoffizier der Amerikanischen Luftwaffe sowie als Führungsoffizier tätig und von 1980 bis 1990 in der Amerikanischen und Britischen Sichtungsstelle im Notaufnahmelager beschäftigt, zuletzt als deren Leiter – mit der Untersuchung zur Person und »Marienfelde im Visier der Stasi« beauftragt. Die umfangreichen und komplizierten Recherchen förderten Unglaubliches zu Tage und geben Aufschluss über die geheimdienstliche Tätigkeit in jüngster Vergangenheit und einen ihrer Protagonisten, der für verschiedene Diktaturen spionierte. Anhand der akribisch recherchierten Biographie von Götz Schlicht entsteht ein sehr genaues Bild von den Auseinandersetzungen zwischen Ost und West, die sich aus der Teilung Deutschlands in der unmittelbaren Nachkriegszeit für die betroffenen Menschen ergeben haben. Anschaulich wird dabei das Verhältnis der Aktivitäten einerseits des sowjetischen Geheimdienstes KGB und andererseits des MfS der DDR und seiner Helfer herausgearbeitet, wobei sie sowohl gleiche, aber durchaus auch verschiedene Ziele verfolgten, wie Komets-Chimirris Arbeit zeigt. |
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