"Nach dem Essen wechseln wir auf die Sitzgruppe. Niemand möchte auf
der Couch Platz nehmen, auch Sophie nicht. Die Bedienstete trägt einen
Stuhl heran, hart und dunkel, ich überlege, ob man sie dazu bitten
sollte, aber sie verschwindet in der Küche, während mein Bruder den
Stuhl überflüssig macht, indem er sich wegen eines Telefontermins mit
der Rechtsanwaltsgehilfin entschuldigt. Die Bedienstete serviert Kaffee,
Gebäck fehlt, die blaue Dose ist leer, die Mäuse sind still. Dann
möchte Mutter wissen, was wir noch vorhaben; sie habe gelesen, dass ein
besonderer Film gezeigt werde im Strandtheater am Abend, wobei sie statt
Film tatsächlich Lichtspiel sagt. Ein Lichtspiel mit Agenten ."Der
Roman "Am Rande des Glücks" ist tatsächlich eine Art Lichtspiel mit
Agenten darin ein gestorbener Großvater, eine verwirrende Familie, eine
Liebesgeschichte, in die ein Vater eingreift, und eine Dame mit Schal.
"Am Rande des Glücks" erzählt von verlorenen Zeiten aus der Sicht eines
kaum erwachsen gewordenen Psychotikers.
René Hamann, geboren 1971, lebt als freier Autor und Journalist in
Berlin. Er erhielt unter anderem das Arbeitsstipendium des Berliner
Senats und den Lauter-Niemand-Lyrikpreis. Veröffentlichungen u.a.: »Neue
Kokons«, Gedichte, »Das Mädchen und die Stadt«, Erzählung, »Schaum für
immer«, Roman, und »Berge und Täler, davor Männer und Frauen«,
Gedichte.Im Verbrecher Verlag erschien zuletzt das viel gelobte
Berlin-Buch »Das Alphabet der Stadt«.