Artikel-Nr.: 978-3-52535-045-4

Das Revolutionsjahr 1989: Die demokratische Revolution in Osteuropa als transnationale Zäsur von 

Bernd Florath

Die Weltöffentlichkeit war Zeuge: Auf dem Boden totalitärer Diktaturen schufen Volksbewegungen in Mittel- und Osteuropa Demokratien. Die Revolutionen des Jahres 1989 veränderten das Gesicht der osteuropäischen Staaten grundlegend. Wo vorher autoritäre Diktaturen herrschten, bildeten sich demokratische und souveräne Staaten. In den Volksbewegungen, die diese Umwälzungen in Gang setzten, agierten Persönlichkeiten, Organisationen, Gruppierungen und verkörperten sich Energien, Motive und politische Visionen unterschiedlichster Art. Oft über lange Zeiten verdrängte nationale und historische Prägungen gaben den revolutionären Dramen in den einzelnen Ländern ein jeweils spezifisches Angesicht. Inwiefern sie darüber hinaus einander anregten, sich auf unterschiedliche Weise ähnlichen Herausforderungen zu stellen hatten, sich aus den Revolutionen ein offener europäischer Prozess ergab, analysieren die Beiträge dieses Sammelbandes.

Ágnes Heller: Hauptvortrag »Nach zwanzig Jahren«

Viktor Zaslavsky: Cornobyl’, Katyn und Gorbacevs Politik der GlasnostIlko

Sascha-Kowalczuk: Demonstrationsrevolution in der DDRWalter Süß: Die Wiener KSZE-Folgekonferenz und der Handlungsspielraum des DDR-Sicherheitsapparates im Jahr 1989

Bernd Florath: Risse in der Staatspartei: Die SED 19(86–)89

Tomaš Vilimek: Die samtene Revolution in der CSSR

Raluca Grosescu: Rumänien im Winter 1989: Aufstand oder Staatsstreich

Matthias Braun: Tauwetter in der Kunst und die obsolete Stellung der Zensur in der DDR

Christian Halbrock: Die Kirchen in der RevolutionSvitlana Hurkina: Die griechisch-katholische Kirche und die Unabhängigkeit der Ukraine

Reinhard Weißhuhn: Kontakte und Kooperation zwischen DDR- und ungarischer Opposition

William Totok: Inspiration der Umwälzungen durch benachbarte Vorgänge (Ungarn, Rumänien)

Jerzy Holzer: Wandermöbel des Jahres: Runde und eckige Tische. Vorbilder, Anleihen, Adaptionen, Wandlungen

János M. Rainer: Vergangenheitsbewältigung, -aufarbeitung, -kontroversen angesichts doppelter Erblasten: Ungarn

 

Viktor Zaslavsky: Cornobyl’, Katyn und Gorbacevs Politik der Glasnost
Ilko Sascha-Kowalczuk: Demonstrationsrevolution in der DDR
Walter Süß: Die Wiener KSZE-Folgekonferenz und der Handlungsspielraum des DDR-Sicherheitsapparates im Jahr 1989
Bernd Florath: Risse in der Staatspartei: Die SED 19(86–)89
Tomaš Vilimek: Die samtene Revolution in der CSSR
Raluca Grosescu: Rumänien im Winter 1989: Aufstand oder Staatsstreich
Matthias Braun: Tauwetter in der Kunst und die obsolete Stellung der Zensur in der DDR
Christian Halbrock: Die Kirchen in der Revolution
Svitlana Hurkina: Die griechisch-katholische Kirche und die Unabhängigkeit der Ukraine
Reinhard Weißhuhn: Kontakte und Kooperation zwischen DDR- und ungarischer Opposition
William Totok: Inspiration der Umwälzungen durch benachbarte Vorgänge (Ungarn, Rumänien)
Jerzy Holzer: Wandermöbel des Jahres: Runde und eckige Tische. Vorbilder, Anleihen, Adaptionen, Wandlungen
János M. Rainer: Vergangenheitsbewältigung, -aufarbeitung, -kontroversen angesichts doppelter Erblasten: Ungarn
20,00 *

Zubehör

Artikel-Nr.: 978-3-518-42461-2

Philipp Ther

Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent

Eine Geschichte des neoliberalen Europa

Als im November 1989 die Mauer fiel, begann ein Großexperiment kontinentalen Ausmaßes: Die ehemaligen Staaten des „Ostblocks“ wurden binnen kurzer Zeit auf eine neoliberale Ordnung getrimmt und dem Regime der Privatisierung und Liberalisierung unterworfen. Philipp Ther war vor Ort, als die Menschen damals in Prag auf die Straße gingen, später lebte er mehrere Jahre in Tschechien, Polen und der Ukraine. In diesem Buch legt er eine umfassende zeithistorische Analyse der neuen Ordnung auf dem alten Kontinent vor – und zwar erstmals in gesamteuropäischer Perspektive. Angereichert durch persönliche Erfahrungen, rekapituliert Ther den Verlauf der „verhandelten Revolutionen“. Er zeigt, dass der Umbau der mittel- und osteuropäischen Ökonomien auch auf Länder im Westen zurückwirkte, die Arbeitsmarktreformen der rot-grünen Bundesregierung interpretiert er z. B. als „nachholende Modernisierung“.

Ther räumt mit einigen Mythen rund um „1989“ auf und zieht eine Zwischenbilanz, die für breite Diskussionen sorgen wird: Was funktionierte besser – radikale Schocktherapien oder schrittweise Reformen? Welche Lehren lassen sich im Hinblick auf die gegenwärtige Krise der südeuropäischen Länder ziehen? Und warum wurde Berlin wirtschaftlich von Städten wie Warschau oder Prag überholt?

26,95 *