Die Immigrantin

Artikel-Nr.: 978-3-937717-33-3
19,80

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Der Schrei, der aus meiner Brust will, kann nicht heraus, wieder bin ich kalt geworden wie der Frost auf den Feldern, still wie die Nacht.« Der Roman erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die nach dem Fall des Kommunismus dem Massen-elend in ihrer bulgarischen Heimat entflieht, um schließlich im Wiener Exil durch einen irrationalen Akt der Befreiung zu sich selbst zu finden. Roumen M. Evert versteht es, seiner außergewöhnlichen Heldin eine authentische Stimme zu verleihen. Und ihr abwechslungsreiches Leben, seine tragischen wie komischen Momente, erzählt er ebenso literarisch anspruchsvoll wie unterhaltsam. Die Geschichte der Protagonistin ist auf weniger als 24 Stunden zusammengedrängt. Während wir sie an einem normalen Arbeitstag in einem Gasthaus in Wien begleiten, werden in einer Reihe von Rückblenden Schlüsselerlebnisse ihrer Vergangenheit – vom Anfang der 60er bis Mitte der 90er Jahre – beleuchtet und mit dem Alltag ihres Lebens als illegale Immigrantin verknüpft. Die sorgfältig komponierte und ergreifende Geschichte wird von der Hauptperson Lena erzählt: ihre idyllische Kindheit in einer abgelegenen Bergarbeitersiedlung in den bulgarischen Rhodopen; die schwierige Jugend, an deren Ende die Protagonistin aus der provinziellen Enge ihres Heimatorts in eine ebenso kurze wie katastrophale Ehe entflieht; ihr Versuch, in der Großstadt als alleinstehende Mutter zwei Kinder aufzuziehen. Als sie glaubt, die Probleme ihres Lebens gemeistert zu haben, stürzt das kommunistische Regime und mit ihm das ganze Land in ein heilloses Chaos. Lena ist gezwungen, ihre Kinder zu verlassen und in Wien als illegale Immigrantin den Lebensunterhalt für ihre Familie zu verdienen. Dort treiben sie der Schmerz über die Trennung von ihren beiden Söhnen sowie die ständige Furcht vor Abschiebung zu der verzweifelten Entscheidung, eine Vernunftehe mit einem Inländer, einem Österreicher, zu schließen. Erst im letzten Moment entscheidet sie sich anders – und gewinnt damit die Chance zur Selbstbestimmung, um die sie ein Leben lang gerungen hat.
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