Anna Kim
Die große Heimkehr
Seoul, im April 1960. Johnny Kim, seine Geliebte Eve Moon und sein bester Freund aus Kindertagen Yunho Kang sind auf der Flucht vor der berüchtigten Nordwest-Jugend, einer antikommunistischen, paramilitärischen Schlägertruppe im Dienst der Regierung Südkoreas. Diese steht kurz vor dem Zusammenbruch, seit Wochen geht die Bevölkerung gegen den autokratischen Präsidenten Rhee auf die Straße. Gemeinsam wagen Johnny, Eve und Yunho die illegale Überfahrt nach Japan und finden Unterschlupf und Arbeit im koreanischen Viertel Osakas. Doch schon bald werden sie von ihrer Vergangenheit eingeholt: Ein Mädchen ist verschwunden, und der Verdacht fällt auf Johnny …
Spionagegeschichte, politischer und historischer Roman in einem, handelt Die große Heimkehr von Freundschaft, Loyalität und Verrat, vom unmöglichen Leben in einer Diktatur. Das Buch erzählt von den Folgen der Teilung der koreanischen Halbinsel und den Anfängen des heutigen Nordkorea, als die Gewaltherrschaft Kim Il Sungs noch in den Kinderschuhen steckte. Und es stellt sich der Frage: Wem gehört Geschichte? Den Siegern, die Archive verschließen und Dokumente schwärzen? Oder dem Einzelnen, der seine Erfahrungen von Verlust und Verlorenheit an andere weitergibt, Verlierer wie er selbst?
„Im fabelhaften Roman Die große Heimkehr erzählt Anna Kim eine leidvolle Geschichte der beiden Koreas, die noch heute Wunden schlägt.“ (Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
„Anna Kim gelingt eine erzählerisch spannend und anschaulich vermittelte Einführung in die propagandistisch umkämpfte Geschichte Koreas.“ (Ulrich Baron, Süddeutsche Zeitung)
„Mit beeindruckender Dramatik schildert Kim die Ereignisse, greift weit in die koreanische Geschichte zurück, ohne im großen Bogen die kleinen Details zu vernachlässigen ... Wie im Swing sind es im Roman die feinen rhythmischen Abweichungen, die Schönheit in Trauer umschlagen lassen.“ (Paul Jandl, Die literarische Welt)
„Der Roman von Anna Kim ist voller Gerüche und Geräusche, voller Melodien und atmosphärischer Bilder. Sie gehen einem nicht aus dem Kopf ... Wenn eine Geschichte so unfassbarer Grausamkeiten so berührend nachhallt, dann ist das wunderbare Literatur. „ (Sabine Vogel, Frankfurter Rundschau)