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Haft & Verfolgung

Haft & Verfolgung

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MfS-Untersuchungshaft Funktionen und Entwicklung von 1971 bis 1989

Artikel-Nr.: 978-3-86732-123-5

von Katrin Passens

Welche Bedeutung hatten die geheimpolizeilichen Gefängnisse in der DDR der Ära Honecker? Katrin Passens untersucht in ihrer politikgeschichtlichen Analyse der MfS-Untersuchungshaft die Entwicklung und Veränderung dieses Repressionsinstruments, dem mehr als 30 000 Menschen unterworfen waren. Im Mittelpunkt der Studie steht, wie die MfS-Untersuchungshaft der SED-Herrschaftssicherung diente und wie sich ihre Funktionen, etwa die Eindämmung der Flucht- und Ausreisebewegung oder die Informationsbeschaffung, veränderten. Dabei wird deutlich, dass die Anwendung der MfS-Untersuchungshaft von außenpolitischen Entwicklungen, der innenpolitischen Situation und anderen Faktoren abhängig war. Und schließlich zeigt die Autorin, wie die Wechselbeziehung zwischen Geheimpolizei und Oppositionellen eine eigene Dynamik entwickelte und wo das Repressionsinstrument an seine Grenze stieß.
Katrin Passens’ auf breite Quellenkenntnis gestützte Arbeit leistet wichtige Grundlagenforschung zu einem bisher nur in Teilbereichen untersuchten zentralen Instrument politischer Verfolgung in der DDR.

24,95 *

Der Aufstand- Zur Chronik des Generalstreiks 1953 in Workuta, Lager 10, Schacht 29

Artikel-Nr.: 978-3-86583-780-6

Gerald Wiemers (Hg.)

Der Aufstand

Zur Chronik des Generalstreiks 1953 in Workuta, Lager 10, Schacht 29

Das Schweigen der Waffen 1945 bedeutete auf deutschem Boden nicht nur das Ende der NS-Herrschaft – zugleich markiert das Weltkriegsende den Beginn einer schließlich erbitterten Feindschaft der vormaligen Verbündeten Sowjetunion und Westalliierte. Deren „Kalter Krieg“ brachte viele gefährliche Krisenherde hervor, Korea, Vietnam oder Afghanistan stehen dafür ebenso exemplarisch wie etwa Berlin.

In die SBZ/DDR exportierte die Sowjetunion ihr diktatorisches stalinistisches System und operierte hier selbstherrlich mit willfährigen deutschen Kommunisten. Bis 1953 sorgten auch Sowjetische Militärtribunale (SMT) für „Ordnung“. Gegner dieser Verhältnisse wurden gnadenlos verfolgt. Tausende, meist junge Menschen wurden unter oft fragwürdigsten Anschuldigungen verhaftet und verurteilt, häufig mit einer Strafe von bis zu 25 Jahren Zuchthaus oder Zwangsarbeit und in den GULag deportiert. Alexander Solschenizyn oder Warlam Schalamow haben den GULag, das zur Sowjetunion von Anfang an gehörige Lagersystem, literarisch gültig verarbeitet, den Verlust jeglicher Menschenrechte seiner Insassen gegeißelt und die gnadenlose Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft, die oft mit dem Tod endete, verurteilt.

Aber auch unter diesen apokalyptischen Lebensbedingungen blieb jenseits aller Unterdrückung ein starker Freiheitswille der Gefangenen erhalten. Nach dem Tod Stalins im März 1953 schöpften diese Gepeinigten neue Hoffnung und neuen Mut. Schon bald nach dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR und der Verhaftung des scheinbar allmächtigen Innenministers und Geheimdienstchefs Berija verweigerten beispielsweise rund 15.000 Sklavenarbeiter im nördlich des Polarkreises gelegenen Lager Workuta die Zwangsarbeit. Sie forderten die Überprüfung der SMT-Urteile und ihre Freilassung. Im Lager 10, Schacht 29, statuierte Armeegeneral Maslennikow ein Exempel: Geheimdienst-Truppen des MGB schossen am 1. August 1953 auf die wehrlosen Gefangenen aus über 20 Nationen. 64 Tote und 123 zum Teil schwer Verletzte waren die Bilanz dieses Massakers. Darüber berichtet dieses Buch in vielen Einzelheiten.

152 deutsche Staatsbürger, die in diesem Lager lebten, wurden 1955/56 entlassen. Sie fanden und finden sich jährlich zu einem Treffen zusammen, in dessen Zentrum stets die Mahnung zur Bewahrung der Freiheit steht. Freiheit ist für sie das zentrale verbindende Moment. Ihre Schicksale sind sämtlich bedeutsam – ebenso wie die Erinnerung an jenen 1. August, zu dem der später rehabilitierte Oberleutnant der „Roten Armee“ Boris J. Kudrjawzew schrieb: „Möge dieser Tag denjenigen, die den Befehl gegeben haben, auf uns zu schießen, und denjenigen, die diesen verbrecherischen Befehl ausgeführt haben, zur Schande gereichen.“  

 

 

 

24,00 *

Ziel Umerziehung - Spezialheime der DDR-Jugendhilfe 1945-1989 in Sachsen

Artikel-Nr.: 9783865837875

Christian Sachse

Ziel Umerziehung - Spezialheime der DDR-Jugendhilfe 1945-1989 in Sachsen

Das Buch untersucht die Menschenrechtsverletzungen in Spezialheimen der DDR-Jugendhilfe zwischen 1945 und 1989 in Sachsen. Es hat sich als nötig herausgestellt, die im Heimsystem der DDR angelegten schweren Menschenrechtsverletzungen und staatlicherseits bewusst in Kauf genommenen sozialen Härten für die betroffenen Familien im Detail zu belegen. So hält sich bis in die Gegenwart hinein hartnäckig das Gerücht, die Heime wären eine kostenlose Errungenschaft des Sozialstaates DDR gewesen. Das Gegenteil ist der Fall. Alleinstehende Mütter zahlten bis zu einem Viertel ihres Einkommens, während ihnen das Kindergeld gestrichen wurde. Der Staat vereinnahmte Waisenrenten sowie Ausbildungsbeihilfen und behielt selbst die Überschüsse oft genug ein. Jugendliche trugen mit ihrem Lehrlingsentgelt bis zu 60 Prozent zur Refinanzierung der Jugendwerkhöfe bei. Betriebe profitierten von billigen Arbeitskräften, die bei Strafe keine noch so unzumutbare Arbeit ablehnen durften. Der Staat dankte es ihnen mit Morgenappellen und vormilitärischer Ausbildung am Nachmittag.

In vielen Einrichtungen der DDR-Jugendhilfe war dr Alltag der Kinder und Jugendlichen von Mißachtung elementarer menschlicher Bedürfnisse, Demütigung sowie seelischer und körperlicher Mißhandlung bestimmt. Besonders in den Spezialheimen prägten Zwang und Gewalt das Heimleben. Viele junge Menschen erlitten an diesen Orten Entbehrungen, die ein Leben lang nachwirken. Das vorliegende Buch legt seinen Schwerpunkt auf die Lebens- und Altersbedingungen in Spezialheimen im heutigen Freistaat Sachsen. Ein ausführlicher Teil enthält Adressen und Beschreibungen dieser Heime.

 

19,90 *

Workuta von Horst Bienek

Artikel-Nr.: 9783835312302

1951 wurde der junge Schriftsteller Horst Bienek in Ostberlin verhaftet und wegen angeblicher Tätigkeit für den amerikanischen Geheimdienst zu 20 Jahren Arbeitslager verurteilt. Etwa drei Jahre verbrachte er in Workuta, nördlich des Polarkreises, bis er 1955 nach Westdeutschland entlassen wurde. Schon sehr früh verarbeitete er diese existenzielle Erfahrung in seinen Werken, etwa in "Traumbuch eines Gefangenen" (1957) oder im Roman "Die Zelle" (1968).Bereits von der AIDS-Krankheit gezeichnet, hat Bienek kurz vor seinem Tod seine Erinnerungen an Workuta in szenischen Rückblicken aufgezeichnet. Darin beschreibt er die lange Untersuchungshaft mit unzähligen Verhören und seine Verurteilung. Ebenso schildert er die lange Reise in den Ural und vor allem die unmenschlichen Verhältnisse im Arbeitslager. Bienek starb 1990, ohne seine Aufzeichnungen abgeschlossen zu haben.
14,90 *

Repression, Haft und Geschlecht: Die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit

Artikel-Nr.: 9783898129220

Repression, Haft und Geschlecht

Die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit Magdeburg-Neustadt 1958-1989 von  Alexander Bastian

Die U-Haftanstalt Magdeburg-Neustadt war maßgebliches Instrument politischer Repression und Verfolgung im Bezirk Magdeburg. Die Verknüpfung von Forschungsansätzen aus der Genderforschung mit solchen der Sozial und Kulturgeschichte durch den Autor eröffnet neuartige Fragestellungen und Analyseebenen, die über den institutionsgeschichtlichen Zugang der bisherigen Forschung zum U-Haftvollzug des MfS hinausgehen. Der Band ist Auftakt der Reihe "Studien zur Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands", in der
die Herausgeber aus den Universitäten Magdeburg, Halle und Jena herausragende Forschungsarbeiten edieren.

49,00 *

Die Solistin – Roman einer Frau die von Deutschland nach Deutschland wollte von Edda Schönherz

Artikel-Nr.: 978-3-00038-562-9

Edda Schönherz

Die Solistin

Roman einer Frau die von Deutschland nach Deutschland wollte

Eine begehrte Fernsehmoderatorin begehrt auf. Kein ungefährliches Unterfangen. Der Geheimdienst legt eine Akte an. Wer nicht gehorsam ist, soll „zersetzt“ werden. Dann schlägt der Geheimdienst zu. Um die Macht der Mächte, die jetzt ihre Arbeit verrichten, von sich fernzuhalten, vergibt sie spezielle Namen. In oft kurzen Momentaufnahmen, lernt der Leser eine Reigen von Personen und ihre Teilhabe am Zersetzungsstaat kennen. „Säbelbein“, „Brunhild“, „Oberst“, „Ingrid“, die „traurige Heidi“, „Hofrichter“, „Ratte“, „Es“ und andere. Wäre dieses Buch ein Gedicht, könnte es „Horror, Horror“ heißen, aber es ist ein deutscher Stoff. Selbst den Schrecken trägt noch etwas „verborgen Vernünftiges“. Oder ist alles Schein? Trügen uns die Sinne“.

19,50 *

Strafvollzugspolitik und Haftregime in der SBZ und in der DDR

Artikel-Nr.: 978-3-525-36959-3

Jörg Müller

Strafvollzugspolitik und Haftregime in der SBZ und in der DDR

Sachsen in der Ära Ulbricht

Wurde von der DDR-Forschung vor allem der Untersuchungshaftvollzug des MfS thematisiert, so blieb der »normale« Strafvollzug bislang vernachlässigt, insbesondere die Zeit der Sowjetischen Besatzungszone. Daher werden nun der Strafvollzug der SBZ unter Justizverwaltung und das Haftregime in den Gefängnissen des Innenministeriums der DDR ausführlich analysiert. Im Mittelpunkt steht der Strafvollzug in Sachsen bzw. den drei sächsischen Bezirken in der Ära Ulbricht. Es wird gezeigt, wie sich das Haftsystem seit Kriegsende entwickelte und veränderte. Dabei wird deutlich, dass die Justizverwaltung trotz desolater allgemeiner Haftbedingungen um einen menschenwürdigen Umgang mit den Häftlingen bemüht war.

Der Strafvollzug sollte durch die kritische Mitwirkung der Öffentlichkeit kontrolliert werden. Gefangenenselbstvertretungen, der weitgehende Verzicht auf die Arreststrafe zur Disziplinierung der Häftlinge oder die Gewährung von Hafturlaub zeigen ein Funktionieren des Anstaltsbetriebs auch ohne militärischen Drill. Vor allem hier wird der Kontrast zum DDR-Strafvollzug deutlich. Dort war der Begriff Erziehung nur Fassade; Isolierung, Abschreckung und die Häftlingsarbeit dienten der Erfüllung von Planzielen. Der Anspruch, einen neuen, einen sozialistischen Menschen zu schaffen, wurde stets aufrechterhalten. Doch scheiterte er an den Realitäten im Gefängniswesen, speziell an der Personalsituation. Daher beschränkte sich die SED-Diktatur letztlich auf die Ausbeutung der Arbeitskraft der Häftlinge und wandte Repressionsmaßnahmen nur gegen diejenigen an, die sich nicht diszipliniert und ruhig verhielten – eine Parallele zur Gesellschaft außerhalb der Anstaltsmauern.

(Schriften des Hannah-Arendt-Instituts - Band 048)

 

80,00 *

Der fingierte Ausbruch: Chronologie einer Flucht von Klaus Köhler

Artikel-Nr.: 9783943760545

Auf internationalen Druck musste sich die DDR verpflichten, keine Todesurteile mehr zu verhängen.

Daraufhin beschloss das Politbüro, politisch Widerspenstige im Rahmen der Geheimsache Sauber gelöst, mittels Mercadern aus dem Weg zu schaffen. Zuvor wurden sie zum Freikauf für die BRD genehmigt oder durch Spitzel zur Flucht animiert, um sie dann im Ausland zu liquidieren, wie z. B. den Fußballer Lutz Eigendorf. Der auf Tatsachen beruhende Roman Der fingierte Ausbruch von Klaus Köhler beschreibt eine dieser unzähligen, so ungeheuerlichen wie fesselnden operativen Vorgänge des MfS, dessen Opfer bis heute zum größten Teil unbekannt sind.

14,50 *

Frank Lilienthal "Antiquitäten in der DDR - Eine gefährliche Angelegenheit"

Artikel-Nr.: 9783863422585

Frank Lilienthal

Antiquitäten in der DDR - Eine gefährliche Angelegenheit

 

 

 

19,00 *

Hafterlebnisse eines DDR-Bürgers von Jürgen Brand Teil 2

Artikel-Nr.: 978-3-8442-1834-3

1975 erster Ausreiseantrag abgegeben.

Nach Bespitzlungen 1976 verhaftet und zu 20 Monaten Zuchthaus verurteilt.

Musste dort viele Monate in Arrest und Einzelhaft verbringen.

Nach Verweigerung der Zwangsarbeit erfolgten immer wieder Bestrafungen.

Es handelt sich um meine Geschichte die ich - Jürgen Brand - in der DDR-Diktatur erlebt habe.

Weil ich damals als einer von ganz wenigen Häftlingen auch in der Haft Widerstand gegen das System leistete unterscheidet sich meine Geschichte von anderen DDR-Opfern die im Gefängnis saßen. Nach der Abgabe meines Ausreiseantrags 1975 im Amt in Magdeburg in der DDR begann die Zersetzung und Bespitzelung meiner Person. Eigentlich wollte ich nur Ausreisen und das jahrelange warten und die ganzen Strafen wollte ich nicht haben.

Stasiverhöre war ich ausgesetzt und ich wurde oft mit Gefängnis bedroht. Bekannte und Freunde waren bereit für den Geheimdienst „Stasi“ gegen mich zu arbeiten indem sie mich bespitzelten und aushorchten. 1976 wurde ich verhaftet und nachdem ich einige Monate in Unter- suchungshaft war, bekam ich 20 Monate Zuchthaus. Ich sollte mit meinen 23 Jahren noch warten und sei dem Staat DDR Verpflichtet. Aber wenn ich mal nach den Westen reisen will sollte ich bis zur Rente warten sagten die Behörden. Da waren die bei mir aber an den Falschen geraten denn ich kuschte nicht. Das ich  bald insgesamt 4 Jahre Unschuldig im Zuchthaus sitzen muss wusste ich da noch nicht.

Die 30 Monate Einzelhaft sollten die Hölle werden und der Staat ging mit Gegnern erbarmungslos um.

18,50 *
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