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Die antisemitische Politik des Dritten Reiches, der jüdische Widerstand
gegen sie und der Einfluß dieses Konflikts auf die internationale
Politik vor dem Zweiten Weltkrieg, dies sind die drei Themenbereiche,
denen sich Stefan Scheil in seiner neuen Studie widmet.
Der Autor
greift bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs zurück, um die Ursprünge
der späteren politischen Konstellationen aufzuzeigen. Wie in seinen
früheren Veröffentlichungen zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs faßt
er dabei die Politik in diesem Zeitraum als Auseinandersetzung mehrerer
Konfliktparteien auf, die sich vor dem Hintergrund der Globalisierung
von internationaler Politik abspielte.
Ideologische und
machtpolitische Ansprüche verschiedener Staaten überlagerten sich in den
Jahren 1938/39. Dazu gehörte der sowjetische Plan, durch die Forcierung
nationalistischer Spannungen in Europa einen umfassenden bewaffneten
Konflikt auszulösen, wie Scheil herausarbeitet. Solche Spannungen, deren
gewaltsame Lösung die Möglichkeit zur Ausbreitung des Sozialismus
schaffen sollte, existierten unter anderem zwischen Deutschland, der
Tschechoslowakei und Polen.
In Großbritannien und den USA
bestanden seit 1933 unterschiedliche politische Strömungen in der
Einschätzung des Nationalsozialismus. Zum Teil wurde ein realpolitisch
gedachter Kompromiß mit dem NS-Regime befürwortet. Ein wachsendes
politisches Lager lehnte das NS-Regime aus prinzipiellen Erwägungen ab
und zielte auf dessen Ablösung.
Das Jahr 1936 kann als eine Art
Sattelzeit in der politischen Bekämpfung des Nationalsozialismus
innerhalb der westlichen Demokratien gelten. Seitdem fanden die
antinationalsozialistischen Strömungen in den liberalen, konservativen,
christlichen, jüdischen und linksorientierten Organisationen in
gemeinsamer Aktion zusammen. Diese Entwicklung fand organisatorisch
ihren Ausdruck in der Gründung des "Focus", einer Gruppierung, die mit
Hilfe von parlamentarischem und öffentlichem Druck einen Politikwechsel
in England erzwingen wollte. Winston Churchill konnte als Repräsentant
dieser Politikrichtung gewonnen werden und setzte deren Ziele um, wie
Scheil unter anderem anhand von Archivmaterial aus Churchills Nachlaß
zeigt.