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Wissenschaftliche Reihe des BStU der ehemaligen DDR

Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU). Unter dem Titel Analysen und Dokumente erscheint die zentrale, im Auftrag des Bundesbeauftragten herausgegebene wissenschaftliche Reihe.


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Im goldenen Käfig

Artikel-Nr.: 978-3-525-35125-3

Christian Booß

Im goldenen Käfig

Zwischen SED, Staatssicherheit, Justizministerium und Mandant – die DDR-Anwälte im politischen Prozess

Zu den ersten prominenten Persönlichkeiten, die in der Friedlichen Revolution unter Stasi-Verdacht gerieten, gehörten auffällig viele Rechtsanwälte, die in den Umbruchzeiten als Politiker antraten. Bewusst oder unbewusst haben diese "Enthüllungen" das Bild der DDR-Anwälte bis heute geprägt. Eine wissenschaftliche Analyse der DDR-Anwaltschaft auf breiter Quellenbasis steht bisher allerdings aus.Dieser Band untersucht die Tätigkeit der Verteidiger in den politischen Prozessen der Honecker-Ära. Dazu wurden über 1000 Prozess- und Ermittlungsakten ausgewertet. Um diese Akten interpretieren zu können, greift die Studie jedoch weit über diese Prozesse hinaus. Beleuchtet werden die Umstrukturierung der Anwaltschaft in Ostdeutschland seit 1945, die Ausbildung der Anwälte und die Versuche von SED, Justizapparat und Stasi, sie im Sinne des Idealbildes vom "sozialistischen Anwalt" zu beeinflussen. 

45,00 *

Knastware für den Klassenfeind - Häftlingsarbeit in der DDR

Artikel-Nr.: 978-3-525-35080-5

Tobias Wunschik

Knastware für den Klassenfeind

Häftlingsarbeit in der DDR, der Ost-West-Handel und die Staatssicherheit (1970-1989)

Ikea, Quelle, Aldi – viele westliche Firmen ließen in der DDR produzieren. 250 ostdeutsche Betriebe beschäftigten neben »freien« Arbeitern aber auch Häftlinge, darunter politische Gefangene. Diese verdienten daran kaum – den Profit machten die Westkonzerne sowie SED-Firmen als Zwischenhändler. Möbel, Strumpfhosen, Schreibmaschinen, Fotokameras, Werkzeugkästen und Motorradteile stammten ganz oder teilweise aus Haftanstalten wie Halle oder Hoheneck, Bautzen oder Brandenburg. Das Versandhaus Neckermann etwa bezog Fernseher, der Stahlkonzern Mannesmann Eisenwaren und die Drogeriekette Schlecker Haushaltskerzen, die von Gefangenen gefertigt worden waren. Zumindest der Konzernleitung von Quelle war bekannt, dass Häftlingsarbeiterinnen die von ihr vertriebene Bettwäsche genäht hatten.

Die preisgünstige Ware wurde ebenso nach Westeuropa wie in den Nahen Osten verkauft. Industrie und Handel sahen angesichts niedriger Produktionskosten in der DDR über die Arbeitsbedingungen hinweg. Die Bundesregierung wollte in den achtziger Jahren zwar die DDR-Importe von Möbeln und Strumpfhosen drosseln, doch nur zum Schutz der heimischen Wirtschaft. Dabei war längst bekannt, dass Gefangene diese Waren fertigen mussten. Charakteristisch für die Arbeit von politischen Häftlingen in DDR-Gefängnissen war, dass sie zusammen mit Kriminellen arbeiten mussten. Sie hatten mehr als »freie« Beschäftige zu leisten, verdienten aber wesentlich weniger als diese. Vielfach brachten veraltete Maschinen sie dabei in Lebensgefahr oder ruinierten ihre Gesundheit.

Tobias Wunschik belegt mit neuen Aktenfunden, wie die Gefangenen ausgebeutet wurden und welche Firmen davon profitierten. Er beschreibt das Geschäft mit der Ware aus den DDR-Haftanstalten als Teil des innerdeutschen Handels.

30,00 *
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