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Schriften des Hannah-Arendt-Instituts

Die Schriften des Hannah-Arendt-Instituts widmen sich vor allem der systematischen Untersuchung des Kommunismus und des Nationalsozialismus. Vergleichende Perspektiven auf andere faschistische und staatssozialistische Systeme ergänzen die Untersuchungen zu den Diktaturen in Deutschland. Die kritische Auseinandersetzung mit dem politischen Extremismus in Geschichte und Gegenwart ist gleichfalls Bestandteil dieser Reihe.


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Von Stalingrad zur SBZ

Artikel-Nr.: 978-3-525-36972-2

Mike Schmeitzner, Clemens Vollnhals, Francesca Weil (Hg.)

Von Stalingrad zur SBZ

Sachsen 1943 bis 1949

Nach der verlorenen Schlacht um Stalingrad und trotz der Mobilisierung aller Ressourcen während des „totalen Krieges“ war die Niederlage Deutschlands absehbar. Der bedingungslosen Kapitulation folgten die Besatzung durch die Alliierten und der moralische Bankrott. Zeitgleich und mit Unterstützung der sowjetischen Besatzungsmacht etablierten sich nach 1945 auch in Sachsen Strukturen einer neuen Herrschaft, die in immer stärkerem Maße dem sowjetischen Leitbild ähnelten.Bis 1948 hatten sich wichtige Weichenstellungen in der Politik, Wirtschaft oder im Elitentransfer vollzogen – zumeist legitimiert durch den Anspruch einer „antifaschistisch-demokratischen“ Umwälzung. Dennoch steht das Jahr 1945 nicht für eine „Stunde Null“.

(Schriften des Hannah-Arendt-Instituts - Band 060)

90,00 *

Auslese für die Siedlergesellschaft

Artikel-Nr.: 978-3-525-36967-8

Maria Fiebrandt

Auslese für die Siedlergesellschaft

Die Einbeziehung Volksdeutscher in die NS-Erbgesundheitspolitik im Kontext der Umsiedlungen 1939–1945

Als am 1. September 1939 die deutschen Truppen in Polen einfielen, war das der Auftakt für die Eroberung von „Lebensraum im Osten“. Eroberung war gleichbedeutend mit der Versklavung und Vernichtung der einheimischen Bevölkerung, die der NS-Rassenideologie nach als „fremdvölkisch“ und daher „minderwertig“ galten. An ihren Platz sollten sogenannte „Volksdeutsche“ treten, die bis dahin als Minderheiten in verschiedenen europäischen Ländern, z.B. Rumänien, Lettland oder Italien, lebten. Über eine Million Menschen verließen auf dem Land- und Schiffsweg ihre alte Heimat. Allerdings erhielt keineswegs jeder dieser Umsiedler den von der NS-Propaganda versprochenen Bauernhof im Osten. Zum einen blieben viele von ihnen in provisorischen Lagern untergebracht und warteten dort auf ihre endgültige Ansiedlung. Zum anderen galten nicht alle Volksdeutschen als „siedlungstauglich“. Nur „rassereine“ und „erbgesunde“ Umsiedler sollten in den Osten gelangen und dort Teil der neu zu schaffenden Siedlergesellschaft werden. Während des Einbürgerungsverfahrens untersuchten und selektierten Ärzte und „Rasseexperten“ dafür jeden Einzelnen. Dabei galt nicht allein der „Rassereinheit“ sondern auch der „Erbgesundheit“ besondere Aufmerksamkeit. Gemäß der „rassenhygienischen“ Idee galten Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen sowie psychischen Erkrankungen als „minderwertig“ und zugleich als Gefahr für den deutschen „Volkskörper“. Sie sollten mit Hilfe der bereits praktizierten „rassenhygienischen“ Maßnahmen ausgesondert werden. Damit drohte ihnen nichts Geringeres als die Zwangssterilisation und die Einbeziehung in die NS-Krankenmorde.

(Schriften des Hannah-Arendt-Instituts - Band 055)

90,00 *

Nach den Diktaturen

Artikel-Nr.: 978-3-525-36971-5

Günther Heydemann, Clemens Vollnhals (Hg.)

Nach den Diktaturen

Der Umgang mit den Opfern in Europa

Der Band untersucht erstmals in vergleichender Perspektive den politischen und gesellschaftlichen Umgang mit den Opfern nach dem Fall der Diktaturen. Welche Entschädigungsleistungen erhielten die Opfer der faschistischen und der nationalsozialistischen Diktatur nach 1945 in Italien, in der Bundesrepublik Deutschland und Österreich? Wie gingen die Gesellschaften in Spanien, Portugal und Griechenland nach dem Fall der Militärdiktaturen in den 1970er Jahren mit den Opfern um? Was erreichten die Opfer kommunistischer Diktaturen nach 1989 im wiedervereinten Deutschland, in Tschechien, Polen, Ungarn, Lettland und Russland?

(Schriften des Hannah-Arendt-Instituts - Bank 059)

60,00 *

Verfolgte Schüler

Artikel-Nr.: 978-3-525-36966-1

Tina Kwiatkowski-Celofiga

Verfolgte Schüler

Ursachen und Folgen von Diskriminierung im Schulwesen der DDR

Zur Geschichte des DDR-Erziehungs- und Bildungssystems gehören zahlreiche Geschichten von Schülern, die aus politischen Gründen benachteiligt wurden und der Willkür von Staat und Partei rechtlich schutzlos ausgeliefert waren. Das politische System der DDR ging gegen solche Benachteiligungen nicht vor, sondern ermöglichte sie überhaupt erst und war sogar darauf angelegt. Während mit der SED-Diktatur 1989/90 auch die von ihr verantworteten Benachteiligungen von Schülern ein Ende fanden, konnten die Folgen des geschehenen Unrechts nicht für jeden einzelnen Betroffenen revidiert oder gemildert werden. Mit dem Erziehungskonzept einer allseitig gebildeten sozialistischen Persönlichkeit strebte die SED danach, ihren Machtanspruch gegenüber der Bevölkerung frühzeitig und systematisch durchzusetzen.

Dieses Streben degradierte Kinder zu "Objekten" der Erziehungspolitik, die es für die eigenen Zwecke mit allen Mitteln zu gewinnen galt. Alternative Erziehungsvorstellungen von Eltern wurden dabei nicht toleriert. Um diesen "schädlichen" elterlichen Einfluss zu unterbinden, schreckten die Träger des Systems auch nicht vor Repressionen gegenüber deren Kindern zurück. Zu diesen Trägern des Systems gehörte neben der Gruppe Partei- und Staatsfunktionäre auch ein großer Teil der Schuldirektoren und ein nicht zu unterschätzender Teil der Lehrerschaft, die bewusst, auch mit Einschüchterung und Gesinnungsdruck die Erziehungsansprüche gegenüber Kindern und Jugendlichen durchsetzten.

(Schriften des Hannah-Arendt-Instituts - Band 054)

75,00 *

Strafvollzugspolitik und Haftregime in der SBZ und in der DDR

Artikel-Nr.: 978-3-525-36959-3

Jörg Müller

Strafvollzugspolitik und Haftregime in der SBZ und in der DDR

Sachsen in der Ära Ulbricht

Wurde von der DDR-Forschung vor allem der Untersuchungshaftvollzug des MfS thematisiert, so blieb der »normale« Strafvollzug bislang vernachlässigt, insbesondere die Zeit der Sowjetischen Besatzungszone. Daher werden nun der Strafvollzug der SBZ unter Justizverwaltung und das Haftregime in den Gefängnissen des Innenministeriums der DDR ausführlich analysiert. Im Mittelpunkt steht der Strafvollzug in Sachsen bzw. den drei sächsischen Bezirken in der Ära Ulbricht. Es wird gezeigt, wie sich das Haftsystem seit Kriegsende entwickelte und veränderte. Dabei wird deutlich, dass die Justizverwaltung trotz desolater allgemeiner Haftbedingungen um einen menschenwürdigen Umgang mit den Häftlingen bemüht war.

Der Strafvollzug sollte durch die kritische Mitwirkung der Öffentlichkeit kontrolliert werden. Gefangenenselbstvertretungen, der weitgehende Verzicht auf die Arreststrafe zur Disziplinierung der Häftlinge oder die Gewährung von Hafturlaub zeigen ein Funktionieren des Anstaltsbetriebs auch ohne militärischen Drill. Vor allem hier wird der Kontrast zum DDR-Strafvollzug deutlich. Dort war der Begriff Erziehung nur Fassade; Isolierung, Abschreckung und die Häftlingsarbeit dienten der Erfüllung von Planzielen. Der Anspruch, einen neuen, einen sozialistischen Menschen zu schaffen, wurde stets aufrechterhalten. Doch scheiterte er an den Realitäten im Gefängniswesen, speziell an der Personalsituation. Daher beschränkte sich die SED-Diktatur letztlich auf die Ausbeutung der Arbeitskraft der Häftlinge und wandte Repressionsmaßnahmen nur gegen diejenigen an, die sich nicht diszipliniert und ruhig verhielten – eine Parallele zur Gesellschaft außerhalb der Anstaltsmauern.

(Schriften des Hannah-Arendt-Instituts - Band 048)

 

80,00 *

Vom Ostblock zur EU

Artikel-Nr.: 978-3-525-36960-9

Günther Heydemann, Karel Vodička (Hg.)

Vom Ostblock zur EU

Systemtransformationen 1990–2012 im Vergleich

Im vorliegenden Band analysieren und vergleichen Politikwissenschaftler und Zeithistoriker politische, ökonomische und gesellschaftliche Transformationsprozesse all jener ehemaligen Ostblockländer, die EU-Mitglieder wurden, einschließlich der ostdeutschen Bundesländer. Dieser komparative Ansatz hat sich als ausgesprochen ertragreich erwiesen. Für den postkommunistischen EU-Raum sind strukturelle Gemeinsamkeiten und analoge Entwicklungstrends kennzeichnend, die ihn sowohl von den etablierten Demokratien in der EU als auch von den übrigen Ländern des ehemaligen Ostblocks, die nicht EU-Mitglieder sind, markant unterscheiden. Aus den einzelnen Länderbeiträgen wie auch aus der vergleichenden Gesamtanalyse wird deutlich, welchen Konsolidierungsstand Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im postkommunistischen EU-Raum inzwischen erreicht haben, welche Defizite weiter bestehen und welche Entwicklungstrends zu erwarten sind.

(Schriften des Hannah-Arendt-Instituts - Band 049)

70,00 *
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